Wie ergeht es in der Corona-Krise ...

... Axel Rungweber, Europa-Chef von Dr. Bronner's?

Vor zweieinhalb Jahren berichteten wir über Dr. Bronner’s, einen Seifenhersteller mit der Mission, die Welt zu verbessern. Jetzt hat er das richtige Produkt zur Krise – will aber nicht viel Wind darum machen.





In dieser Reihe fragen wir Unternehmer und andere Menschen, über die wir in der Vergangenheit berichtet haben, wie sie mit der Corona-Krise umgehen. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Und wie wollen sie diese bewältigen? 

Axel Rungweber
Axel Rungweber

Wie geht es Ihnen, Herr Rungweber?

Mir geht es gut und meinen Kollegen glücklicherweise auch. 70 Prozent arbeiten im Home-Office. Die, die in der Firma sind, halten Abstand. Wir telefonieren im Zweifel miteinander, auch wenn wir in benachbarten Zimmern sitzen.

Den Mitarbeiter in Ihrem Laden in Berlin dürfte das schwerer fallen.

Wir haben ihnen freigestellt, ob sie arbeiten wollen. Alle fünf haben sich dazu entschlossen, was ich großartig finde. Die Versorgung mit Hygieneartikeln ist wichtig. Wir laden auch Passanten ein, in den Laden zu kommen und sich dort an einem großen Becken die Hände zu waschen.

Ihr Geschäft läuft vermutlich gut?

Unsere Umsätze steigen, vor allem im Onlineshop.

Sie zählen also zu den Gewinnern der Krise.

So wollen wir aber auf keinen Fall gesehen werden, das passt nicht zu unserer Haltung. Aus diesem Grund haben wir auf eine geplante Kampagne mit einem Handelspartner verzichtet. Sie hätte nicht in diese schwere Zeit gepasst.

Als gemeinnütziges Unternehmen spenden Sie einen Drittel des Profits. Hat sich da der Fokus aus aktuellem Anlass geändert?

Wir unterstützen nach wie vor Projekte zum Klimaschutz, spenden unsere Produkte aber auch an Bedürftige. Zum Beispiel an Flüchtlinge auf Lesbos, wo katastrophale hygienische Bedingungen herrschen. Die Not dieser Menschen droht leider in Vergessenheit zu geraten. --

Axel Rungweber ist Europa-Chef des Seifenherstellers Dr. Bronner’s. Die Firma setzt auf biologische Inhaltsstoffe und fairen Handel. Ihre Gewinne werden zu je einem Drittel reinvestiert, an die Belegschaft ausgezahlt und gespendet (brand eins 01/2018 „Wasch dich rein“).