Pfersich kai collage

Kai Pfersich im Interview

Automaten ersetzen die Mitarbeiter am Schalter, Chatbots die Kollegen im Callcenter, und Robo-Advisor übernehmen die Geldanlage und Vermögensverwaltung. Ob der klassische Kundenangestellte überlebt, ist vor allem eine Frage der Haltung, sagt der Berater Kai Pfersich.

Ein Gespräch über das Ende des Aufschwatzens und den Zusammenhang von Bildung und Popcorn.




Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 06/2018.

brand eins: Herr Pfersich, hat der Kundenberater eine Chance gegen die Maschinen?

Kai Pfersich: Die Arbeit in einer Bank, auch im Kundenkontakt, wird in Zukunft nur noch zum Teil von Menschen erledigt, da dürfen wir uns keine Illusionen machen. Bei Privatbanken wird der Effekt nicht ganz so groß sein, aber bei den Universalbanken arbeiten rund 40 Prozent der Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt, von denen wird womöglich nur die Hälfte übrig bleiben.

Was werden die Roboter übernehmen?

Bereits heute können sie analysieren, Prognosen erstellen und Szenarien erarbeiten, zum Beispiel welche Auswirkungen Wechselkursschwankungen auf ein Depot haben. Künstliche Intelligenz kann aber auch juristische Konsequenzen von Anlageentscheidungen aufzeigen, Anomalien und Klumpenrisiken feststellen und Lösungen vorschlagen. Auch arbeitet sie sich in die Beratung vor. Chatbots können schon heute einfache Anlageempfehlungen geben. Robo-Advisor werden immer komplexer, sie können etwa Steuerfragen berücksichtigen oder Anlagen so umschichten, dass sie risikoärmer werden, wenn der Anleger dem Rentenalter näherrückt. Heute machen so etwas gewöhnlich noch Menschen.


 

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