Michael Schupp, Aachen
Heute lese ich das brandneue brand eins, ganz in hellem Rot, mit diesem Titel. Ich bin entzückt! Da hat's richtig geschnackelt in mir. Weshalb? Deshalb: Gestern Mittag sind meine Frau Renate und ich von einer fünftägigen Geschäftsreise nach Japan und China zurückgekommen, und ich war noch dabei, meine virtuellen Seelen-Bestandteile einzusammeln, nach insgesamt 15 Stunden Rückflug und drei Airports, insgesamt 15 Meetings in Narita, Tokio, Peking und Schanghai in fünf Tagen, einem siebenstündigen Besuch im Messezentrum big sight, Tokio.
Unser kleines, internationales Spezial-Unternehmen für Hochtemperatur-Technik, für das ich als erster Verkäufer, Unternehmer und Geschäftsführer mit 30 Mitarbeitern aus zehn Nationen verantwortlich bin, wird seit November 2008 reichlich gebeutelt. Wir fertigen für ein japanisches Unternehmen seit knapp fünf Jahren ein Produkt für die Autoindustrie, zu etwa 50 Prozent unseres Umsatzes. Die anderen 50 machen wir mit keramisch/metallischen Komponenten für moderne Industrien. In beiden Bereichen mussten wir einen Rückgang seit Ende des vergangenen Jahres um 40 Prozent hinnehmen. Nur aufgeben tun wir nicht, uns anpassen schon. Heißt: Kosten geschrumpft, zwei- bis dreimal, soweit machbar, ertragbar und auch richtig umsetzbar. Kräftig Marketing und den Verkauf angekurbelt. Alle Mitarbeiter aktiviert und informiert, und wo es nicht mehr anders ging, für ein paar Monate auch Kurzarbeit akzeptiert. Messestand diese Woche und Ende März. Thema: neue Kunden anzusprechen und vertrauten das Vertrauen zu stärken. Und immer wieder: Yes, we can; ja, wir können das!
brand eins 03/2009 Der Sturm und die Windmühlen
Martin Hein, Hamburg
Bittere Ironie des Schicksals ist, dass wir im Kollegenkreis vor etwa einem Jahren gewettet haben, wann die Autoindustrie endlich merkt, dass so viel Volumen nicht benötigt wird und die Kunden den Mehrwert der teuren Karossen nicht mehr erkennen. Ihr Text sprach uns aber deshalb so aus dem Herzen, weil es nie so deutlich war wie jetzt,
___wer politische Integrität auch noch in einem Wahljahr besitzt (und nicht gleich nach Staatshilfe für marode Konzerne schreit)
___wer in der Wirtschaft in den guten Zeiten seine Hausaufgaben gemacht hat (und keine Staatshilfen braucht) - in Mehrheit der Mittelstand
___wer moralische Integrität besitzt (und jetzt mit seinem Team durch dick und dünn geht oder lieber jammert) - nicht alle Manager.
Es ist doch einfach lächerlich. Glauben wir allen Ernstes, dass wir den Markt belügen können, indem wir eine Abwrackprämie für Altautos initiieren? Immer noch zählt der Gewinn und nicht der Umsatz.
brand eins 03/2009 Deutsch-slowenisches Wörterbuch
Vilibald Barl, per E-Mail
In Ihrem Artikel über Slowenien stimmt manches, einiges kann man natürlich auch anders sehen und beschreiben. Musterschüler jedoch heißt definitiv: vzorn i ucenec.
brand eins 03/2009 Keine Frage der Größe
Christof Wieland, Epfendorf
Vielleicht brauchte das BIP gar nicht neu erfunden zu werden. Es geht doch darum, die Kalkulation kritikfähig zu gestaIten. Was hindert uns daran, den Wert eines Menschenlebens und der Umwelt mit in die Kalkulation aufzunehmen? Die notwendigen Zahlen existieren. Bisher treffen wir keine Entscheidungen, sondern lesen Kaffeesatz, und die Götter sind an allem schuld. Das ist für eine Zukunft, die das Wort verdient, bedeutend zu wenig.
brand eins 02/2009 Im Supermarkt der Superkräuter
Martin Stehle, Berlin
Für völlig falsch halte ich die Folgerung, dass die Qualitätskriterien der evidenzbasierten Medizin auch für "alternative Verfahren und Präparate" funktionieren würden. Internist Nik Koneczny stellt fest: "Für viele bewährte Hausmittel gibt es leider keine wissenschaftlichen Grundlagen." Dennoch funktionieren die Hausmittel. Stimmt was mit ihnen nicht? Meine Meinung ist: Es liegt an den Qualitätskriterien, die einem Hausmittel per System eine geringe Evidenz bescheinigen. Der Superkräuter-Artikel würdigt meiner Meinung nach die Leistungen der alternativen Heilkünste herab und stellt die Schulmedizin auf einen zu hohen Thron.