Greenfort: klein, wendig, anders?

Empathie aus der Matrix

2005 wurde Greenfort als Alternative zur Arbeit in Großkanzleien gegründet. Seitdem hat sich die Welt rasant verändert. Doch die Kanzlei hält mit – weil sie nicht von ihren Werten ablässt.





We are the music makers,
And we are the dreamers of dreams, Wandering by lone sea-breakers,
And sitting by desolate streams;—
World-losers and world-forsakers,
On whom the pale moon gleams:
Yet we are the movers and shakers
Of the world for ever, it seems.

Wir sind die Musiker
Und wir sind die Träumer von Träumen,
Die einsam den Strand entlangwandern
Und an verlassenen Ufern sitzen;
Welt entfremdet und Welt entsagend
Unter dem fahlen Mond:
Doch sind wir auf immer, es scheint,
Die Macher und Beweger der Welt.

– Arthur O’Shaughnessy

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Von Weitem schwer zu sagen, wer die Chefs sind: André Fischels, Tosca Hohm und die beiden Partner Gunther Weiss und Carsten Angersbach (von links).

/ Wer die Wirtschaftskanzlei Greenfort verstehen will, sollte sich zuvor in Frankfurts ungewöhnlichstem Friseursalon die Haare schneiden lassen. Bob’s Hairbase ist ein Barber Shop wie in New Orleans, dekoriert mit Bildern und Figuren aus der klassischen schwarzen US-Kultur und seit mehr als 20 Jahren geführt von Bob Abraham, der äußerlich gut in den Süden der USA passen würde – aber fließend hessisch spricht. Abraham ist die Kultur seines Salons wichtig, „man diskutiert, man spricht miteinander“, erzählt er in einem Video im Internet, „dass die Leute sich als eine Community verstehen und nicht als irgendwelche Leute, die zufälligerweise in Frankfurt sind. Darum geht es.“ Und genau dort treffen sich Bob und Greenfort.

Bob Abrahams Salon ist auch auf der Website der Frankfurter Wirtschaftskanzlei zu sehen, im Hintergrund einiger für die konservative Branche ungewöhnlich lauten Fotos, die den Auftritt ausgesprochen frisch wirken lassen. Da reiten Cowgirls in karierten Hemden und Silbergürteln über ein weites Feld, während Anwälte in Lederhose im Gitarren-Shop stehen, mit Regenzeug auf einem Krabbenkutter oder eben lässig in Bob’s Hairbase. Für ein hippes Start-up wäre das nicht ungewöhnlich, für eine Anwaltskanzlei ist es ein Statement – das bei näherem Hinsehen erstaunlich ernst gemeint zu sein scheint.

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