Fünf vor zwölf
Hacken war gestern. Heute legen professionelle Erpresserbanden ganze Systeme lahm. Protokoll einer Attacke.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe IT-Dienstleister 2022.
/ Wer am 3. Juli dieses Jahres in den Läden der schwedischen Supermarktkette Coop einkaufen wollte, stand vor verschlossenen Türen. Auf eilig angeklebten Zetteln hieß es nur: „Wegen größerer IT-Störungen ist das Geschäft geschlossen. Keine Prognose, wann wir wieder öffnen können.“ Der Grund: In Hunderten von Filialen hatten plötzlich alle Kassen gestreikt. Nicht betroffen war allein eine Handy-App, mit der die Kunden die Ware selbst scannen und direkt bezahlen können, doch die war in vielen Märkten noch nicht eingeführt. Theoretisch hätte man alle Produkte in Akkordarbeit mit alten Etikettierzangen auszeichnen und am Ausgang die Preise mit Block und Bleistift addieren können – aber das ist keine Option in einem Land, in dem Björn und Anni-Frid Normalkonsument längst keine Öre Bares mehr mit sich herumtragen.