Wer weiß ... ?

Eine Strategie entwickeln heißt Entscheidungen treffen. Das ist Ihr Spezialgebiet? Prima, dann wird Ihnen der folgende Bildungstest keine Probleme bereiten. Lesen Sie bitte zuerst die kurze Anleitung. Sicher ist sicher.



Hand aufs Herz: Sind Sie sich sicher, dass Sie überwiegend richtig entscheiden? Können Sie mit Unsicherheit umgehen und auch dann noch gute Entscheidungen treffen, wenn Sie sich in einem Gebiet nicht so gut auskennen? Genau das ist ja oft das Problem bei der Strategieentwicklung.

Mit unserem Test können Sie Ihre Entscheidungsqualität auf die Probe stellen. Beantworten Sie bitte die zehn Fragen zur Allgemeinbildung. Wenn Sie die Antwort genau wissen, tragen Sie sie in Spalte A ein. Sind Sie sich nicht ganz sicher, können Sie eine Bandbreite wählen, eine Spanne von – bis. Geben Sie den kleineren Wert in Spalte A an, den größeren in Spalte B. Sie sollten das Intervall so wählen, dass Sie sich zu immerhin 90 Prozent sicher sind, die richtige Antwort im Intervall abgedeckt zu haben.

Beispiel: Wann hat sich Napoleon I. zum Kaiser krönen lassen? Überlegung: Das war so um 1800, also könnte das Intervall lauten: 1790–1810. Da wäre ich ziemlich sicher (richtige Antwort: 1804).

Beantworten Sie jetzt bitte die Fragen. Die Test-Auflösung finden Sie hier

AB
1 Wie alt war Napoleon I., als er starb?
2 Wie lang ist der Amazonas? (km)
3 Wie viele Staaten gehören der OPEC an?
4 Welchen Durchmesser hat der Saturn? (km)
5 In welchem Jahr ist Wolfgang Amadeus Mozart geboren?
6 Bei welcher Temperatur schmilzt reines Kupfer? (in °C)
7 Wie weit ist Berlin von Los Angeles entfernt? (km Luftlinie)
8 Wie lang sind elektromagnetische Wellen in einem Küchen-Mikrowellen-Gerät? (cm)
9 Wann publizierte Immanuel Kant seine „Kritik der reinen Vernunft“?
10 Wie schnell bewegt sich Schall durch Luft bei 20°C? (in m/sek)

Test-Auflösung:

Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse jetzt mit den korrekten Antworten (links). Für jede Antwort, bei der Sie ein ausreichend breites Intervall gewählt haben, der korrekte Wert sich also innerhalb der Bandbreite befindet, geben Sie sich einen Punkt. Für Fragen, bei denen die Antwort falsch ist oder das Intervall den korrekten Wert nicht enthält, bekommen Sie keinen Punkt.

Bitte zählen Sie nun die Anzahl der Punkte zusammen. Da Sie ein 90-Prozent-Konfidenz-Intervall angeben sollten, hätte bei 9 von 10 Fragen die korrekte Antwort innerhalb des Intervalls liegen – und Sie hätten 9 Punkte erreichen müssen.

8–10 Punkte:
Eine hervorragende Leistung. Entweder haben Sie ein wirklich brillantes Allgemeinwissen, oder Sie wissen, was Sie nicht wissen – und haben Ihre Intervalle entsprechend breit gefasst.
In realen Entscheidungssituationen ist dies das optimale Vorgehen. Bei Themen, in denen Sie sich nicht sicher sind, würden Sie vermutlich Experten hinzuziehen und eine gewisse Unschärfe in den Antworten einkalkulieren. Möglicherweise sind Ihre Intervalle aber auch extrem breit gewählt, vielleicht gar „von null bis unendlich“. Das zeigt, dass Sie die Testmethode durchschaut haben, hilft Ihnen aber im wirklichen Leben kaum weiter: Sie würden als entscheidungsschwach gelten. Etwas mehr Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und Risikoakzeptanz wären sicher denkbar.

4–7 Punkte:
Ein durchschnittliches Ergebnis. Sie haben Ihre Fähigkeiten in einigen Fällen überschätzt und zu kleine Intervalle angegeben. Dieses etwas übersteigerte Selbstbewusstsein ist typisch für unseren Kulturkreis. Wir sind geneigt, uns für gebildeter oder informierter zu halten, als wir sind. Dieser Optimismus kann gefährlich sein – bei Investitionsentscheidungen, bei der Steuererklärung und in allen anderen Situationen, in denen wir glauben, mit einem gesunden Halbwissen die richtige Entscheidung treffen zu können. Im Zweifel ist es vielleicht doch besser, noch einmal einen Experten zu Rate zu ziehen.

0–3 Punkte:
Ihr Glauben an Ihre Fähigkeiten ehrt Sie. In diesem Fall haben Sie die Intervalle jedoch eindeutig zu eng gewählt. Oder vielleicht haben Sie gar keine Intervalle genutzt, weil Sie glaubten, die richtige Antwort punktgenau zu wissen? Durch Schule, Beruf und nicht zuletzt durch die aktuell zahlreichen Quiz-Sendungen sind wir darauf konditioniert, punktgenaue Antworten zu geben – auch wenn wir auf einem Gebiet kaum Bescheid wissen. Sogar zukünftige Entwicklungen werden von Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft oft mit viel zu engen Intervallen versehen. Im täglichen Leben heißt das aber, dass wir uns ganz bewusst immer wieder fragen müssen, ob wir wirklich so gut informiert sind, wie wir annehmen. Vielleicht lohnt es sich für Sie, bei wichtigen Entscheidungen noch einmal externe Informationen einzuholen?


Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.