Beste Bohne?

Die einen trinken ihn wegen seines Aromas, die anderen schätzen sein Koffein. Kaffee wird fast überall auf der Welt getrunken, nach Erdöl ist er der meistgehandelte Treibstoff unserer Zivilisation.
So unterschiedlich die Bohnensorten und Geschmäcker, so verschieden sind auch die Preise. McK Wissen hat rund um den Globus nachgefragt, wovon der Preis für eine Tasse Kaffee abhängt.
Nicht immer sind es rationale Faktoren.




1. Luxus für alle

Land: Deutschland
Ort: Hotel Taschenbergpalais Kempinski, Dresden
Kaffee: Darboven Fairtrade
Tasse: Porzellan mit Goldrand, Rosenthal
Preis: 3 Euro

Das Taschenbergpalais in Dresden zählt zu den besten Hotels in Deutschland. Das Café des Hauses liegt gleich hinter der Empfangshalle. Wer will, kann seinen Kaffee auch in einem stilvollen Innenhof trinken, der sich im Winter in eine Schlittschuhbahn verwandeln lässt. Das Ambiente ist gediegen, die Bedienung höflich und professionell, ganz wie es sich für ein EdelHotel gehört. Trotzdem kostet eine Tasse Kaffee hier nur drei Euro, nicht viel mehr als in einem beliebigen Straßencafé. Der Preis, sagt Philipp Caspar Berg, zweiter Mann im Palais, spiegele die Hotelphilosophie wider: „Wir wollen keine Festung sein. Zu uns sollen auch die Leute kommen, die sich kein Zimmer für 500 Euro leisten können. Unser oberstes Gebot sind zufriedene Kunden – egal, ob es sich um Tagestouristen oder Übernachtungsgäste handelt. Deswegen halten wir uns an die alte Gastronomieweisheit: Lieber ein Gast, der zwei günstige Getränke bestellt, sich dabei wohlfühlt und wiederkommt, als einer, der etwas Überteuertes nimmt und uns nie wieder besucht. Abgesehen davon ist das Preisniveau in Dresden insgesamt niedriger als im Westen. Allerdings wüsste ich schon gern, wie es unsere Kempinski-Kollegen im Berliner Adlon schaffen, für eine Tasse Kaffee derselben Qualität den doppelten Preis zu nehmen. Am Personal oder dem Ambiente kann es jedenfalls nicht liegen, da sind wir absolut ebenbürtig.“

2. Erlebnis-Zuschlag

Land: Deutschland
Ort: Hotel Adlon Kempinski, Berlin
Kaffee: Darboven Fairtrade
Tasse: Porzellan mit Goldrand, Rosenthal
Preis: 7 Euro, 11 Euro für ein Kännchen

Beatrice Schwarz ist Presse-Chefin im Adlon. Auf die Frage, warum eine Tasse dort kostet, was sie kostet, weiß sie viel zu erzählen: „Stellen Sie sich vor, Sie haben großes Verlangen nach einer guten Tasse Kaffee in einmaliger Atmosphäre. Sie nehmen Platz in unserer wunderschön eingerichteten Lobby oder auf unserer Terrasse mit einzigartigem Blick aufs Brandenburger Tor. Sie sitzen in bequemen, stilvollen Sesseln oder auf ebenso bequemen und gepflegten Terrassenmöbeln, ein herzlicher Kellner, der sein Handwerk wirklich beherrscht, ist sofort bei Ihnen und fragt nach Ihren Wünschen, berät Sie natürlich auch und serviert Ihnen dann eine wunderbare Tasse Kaffee in edlem, gepflegtem Porzellan, dazu eine Etagere mit kleinen Köstlichkeiten zum Kaffee. Und dann schmeckt der Kaffee auch noch so gut, dass es ein wahrer Genuss ist, ihn zu trinken. Unsere Gäste, egal, ob Hausgäste oder Kaffeegäste, schätzen das unvergessliche Kaffee-Erlebnis und loben dessen Qualität. Und das rechtfertigt für sie den Preis.“

Kann es eine schönere Erklärung geben? Die Probe aufs Exempel zeigt: leckerer Kaffee, tolles Ambiente, wunderbarer Service. Allerdings werden zum Kaffee weder kleine Köstlichkeiten noch ein simpler Keks gereicht – auch in einem edlen Haus passiert mitunter ein Fehler.

3. Preis nur auf Anfrage

Land: Belgien
Ort: Bar im dritten Stock des Parlaments der Europäischen Union, Brüssel
Kaffee: Label Coffee Fair Trade
Tasse: weißer Becher mit EU-Logo
Preis: 85 Cent

Die Cafeteria im dritten Stock des Europäischen Parlaments hat keinen Namen, unter Parlamentariern wird sie deshalb schlicht „Bar im 3. Stock“ genannt. Das nüchtern eingerichtete Café hat etwa 100 Plätze, in den Verhandlungspausen tummeln sich hier Parlamentarier, Assistenten von Parlamentariern und Assistenten von Assistenten von Parlamentariern. Und scharenweise Lobbyisten.

Zwei Leute arbeiten an der Bar. Ein Chef und ein Nichtchef. Die Interview-Anfrage an den Nichtchef wird an den Chef verwiesen. Der will allerdings auch nichts sagen. Erst müsse ein Antrag bei der Direktion gestellt werden. Kein Scherz. Ohne offizielle Genehmigung laufe gar nichts. Den Kaffee muss man sich selbst an der Theke abholen. Er ist ein bisschen wässrig und sieht trübe aus. Dafür kostet er nur 85 Cent, und die Tassen sind mit der Euro-Fahne bedruckt. Nirgendwo hängen Preislisten, erst an der Kasse erfährt man den Preis.

4. Der Solidaritätspreis

Land: Burkina Faso, Afrika
Ort: Restaurant a.m.p.o. annexe im Quartier 29 der Hauptstadt Ouagadougou
Kaffee: Nescafé in kleinen Tüten
Tasse: weißer Plastikbecher
Preis: 100 CFA-Francs (0,15 Euro)

Am Rande von Ouagadougou liegt das Waisenhaus a.m.p.o. Das Kürzel steht für „Association managré nooma pour la protection des orphélins“ – den Verein „Das Gute geht nie verloren“ zum Schutz von Waisenkindern. Hier leben Straßenjungs, HIV-positive Teenager-Mütter und andere verlorene Kinder. An das Kinderheim grenzt ein kleines Lokal an, das „a.m.p.o. annexe“, Teile des Erlöses aus dem Gastronomiebetrieb fließen in die Ausbildung der Waisenkinder. Das Lokal ist für örtliche Verhältnisse sehr sauber. Chef Adama ist stolz, dass es Tischdecken gibt.

Der Kaffee wird in kleinen Portionstütchen serviert. Eine Kaffeemaschine gibt es nicht, nur einen Wasserkocher. Wenn der mal wieder nicht funktioniert, wird das Wasser im Topf erhitzt. Etwas anderes als Nescafé kennt man hier nicht. Kaffeetrinken hat in einem der ärmsten Länder der Welt noch keine Tradition, erst mit den Europäern kam der Brauch überhaupt ins Land. Der Becher kostet 100 CFA-Francs, etwa 15 Cent, das ist für die örtlichen Verhältnisse ein stattlicher Preis. Anderswo kostet er nur 65 CFA-Francs. Die Kunden kommen trotzdem. Chef Adama erzählt: „Oft sagen die Leute: ‚Adama, dein Kaffee ist ganz schön teuer! Aber bei dir treffe ich die Nachbarn und Kollegen. Außerdem ist es nett, und wir wollen ja auch das Waisenhaus unterstützen.‘“

5. Warum wollt ihr das wissen?

Land: Ukraine
Ort: ein Verkaufsstand an der Straße, Kiew
Kaffee: Jacobs Instant Kaffee
Tasse: Plastikbecher
Preis: 1,50 Hryvnja (0,24 Euro)

Kaffee gibt es in Kiew wirklich überall. Verkauft an kleinen Büdchen, von fliegenden Händlern und findigen Privatleuten mit Thermoskannen und Klapptischen. Der Standard ist Nescafé mit Dosenmilch und Zucker. Die Melange ist bereits vorbereitet. Abgefüllt wird der Treibstoff dieser Stadt in kleinen Plastikbechern. Wer richtigen Bohnenkaffee will, muss in die großen Hotels und internationalen Restaurants gehen, dort allerdings auch bis zu 13 Hryvnja zahlen, das sind umgerechnet rund zwei Euro. Der Großteil der Ukrainer kann sich das nicht leisten, immerhin entspricht die Summe etwa drei Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens.

Die Straßenhändler nehmen 1,50 Hryvnja, knapp 25 Cent. Über den Preis sprechen sie aber nicht gern: „Warum wollt ihr das wissen? Schadet uns das auch nicht?“ Nachdem sie aufgeklärt sind, wird der Ton offener: „Wir nehmen Instant-Kaffee von Jacobs, im Einkauf kosten 200 Gramm 28 Hryvnja, das reicht für 40 Portionen. Für die Becher zahlen wir etwa zehn Kopeken. Das bedeutet einen Verkaufsaufschlag von gut 100 Prozent – das machen hier alle so. Wir beobachten uns gegenseitig.“

6. Der Marktführer

Land: USA
Ort: Starbucks Coffee, Houston
Kaffee: diverse Sorten aus aller Welt
Tasse: Pappbecher
Preis: Basic Small 1,62 Dollar (1,26 Euro)

Mit fast 11.000 Niederlassungen rund um den Globus und 35 Millionen Kunden wöchentlich ist Starbucks die größte Café-Kette der Welt. Allein in Houston und Umgebung gibt es 73 Filialen. Eine davon liegt am Kirby Drive, der sechsspurigen Hauptstraße des zentrumsnahen Stadtteils Rice Village. Hier versorgen sich Yuppies, Vorstadtväter, gehetzte Soccer Moms, Studenten, Ärzte und Schwestern aus den umliegenden Krankenhäusern und der Universität mit Kaffee. Die Basic-Variante ist tiefschwarz. Viele Kunden verlangen dazu heißes Wasser, um das Gebräu zu verdünnen. Der Service ist freundlich und schnell, die Einrichtung nüchtern.

Ein kleiner Basic Coffee kostet 1,62 Dollar, der mittlere 1,84 Dollar, ein großer Becher 1,95 Dollar. Die aufgeschäumten oder kalten Varianten kosten 3,41 Dollar, also etwa 2,66 Euro, mit Aroma 3,73 Dollar. Die Preise verändern sich häufig im Cent-Bereich. „Das hängt mit den regionalen Einkaufspreisen in den Herstellungsländern und den Importgebühren zusammen“, sagt Amy, die als Managerin in einer benachbarten Starbucks-Filiale arbeitet. Außerdem suchten die Kaffee-Experten des Unternehmens ständig weltweit nach den besten Ernten und Produzenten – daher komme es zu Preisschwankungen. Die Zubereitungsverfahren indes seien in allen Niederlassungen standardisiert.

7. Milch kostet extra

Land: USA
Ort: Katz’s Delicatessen, New York
Kaffee: 100 Prozent kolumbianischer Kaffee
Tasse: Pappbecher mit Deckel
Preis: 1,50 Dollar (1,17 Euro)

Katz’s Delicatessen-Geschäft ist eine New Yorker Institution. Gegründet wurde es 1888, bekannt durch Filme wie „Harry und Sally“, „Donnie Brasco“ oder „Sidewalks of New York“. Erst vor sechs Wochen war ein Filmteam mit Joaquin Phoenix hier.

Bis vor gut 15 Jahren wurden bei Katz’s aus Prinzip keinerlei Milchprodukte serviert. Irgendwann beugten sich die Betreiber dem Zeitgeist und der Milchkaffee-Revolution, allerdings nicht ohne über den Preis eine gewisse Missbilligung auszudrücken: Der schwarze Basic Coffee ist für New Yorker Verhältnisse nahezu unschlagbar günstig und kostet 1,50 Dollar. Für einen Milchkaffee oder Cappuccino muss der Kunde dagegen 3,95 Dollar, also rund drei Euro zahlen.

8. Guinness in der Tasse

Land: Großbritannien
Ort: Guesthouse West, Notting Hill, London
Kaffee: Illy
Tasse: Henkelglas
Preis: 2,50 Pfund (3,60 Euro)

Das Guesthouse West ist eine exklusive Bed-&-Breakfast-Pension, direkt am zentralen Westbourne Grove gelegen. Der Kaffee wird hier auf einer großzügigen Terrasse serviert. Wenn es mal nicht regnet, ist das die Sonnenseite der noblen Straße. Das Publikum setzt sich aus hippem Jungvolk zusammen, auch ein paar Fußballer von Arsenal und Fernsehgrößen von BBC und ITV sind angeblich darunter.

Chef der Bar ist Alisher Shaymuradov. Er kommt zwar aus Usbekistan, das vor allem für grünen Tee und Wodka bekannt ist, weiß aber genau, wie die Engländer ihren Kaffee lieben: „Er muss aussehen wie ein Guinness, sonst mögen ihn die Leute nicht.“ Das heißt: viel Milchschaum, wenig Substanz. Normaler Kaffee steht hier gar nicht erst auf der Karte, stattdessen gibt es jede Menge Milchkaffee-Varianten.

Der Kaffee schmeckt gut. Dafür hat er auch seinen Preis, das Henkelglas kostet 2,50 Pfund, umgerechnet 3,60 Euro. Bevor an der Ecke ein Starbucks eröffnete, kostete der Kaffee im Guesthouse fast ein Pfund mehr. Shaymuradov hält den jetzigen Preis für zu niedrig. Für den Guinness-Kaffee, da ist der Barkeeper sicher, würden die Gäste auch mehr bezahlen.

9. Der Kulturpionier

Land: Bolivien
Ort: Café Etnoe, La Paz
Kaffee: organischer, handsortierter Kaffee aus dem Anbaugebiet Coroico
Tasse: ein glasierter irdener Becher
Preis: 5 Bolivianos (50 Cent)

Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas. Die wenigen Reichen leben in der Hauptstadt La Paz, gut 3400 Meter über dem Meer gelegen. Hier findet man im Gewölbe eines Hauses aus dem 15. Jahrhundert das „Café Etnoe“. Betrieben wird es von Jorge Tapia Ledesma und seiner Tochter Alanes Landa. Im Etnoe treffen sich viele Künstler und Kreative.

Der Kaffee wird von Jorge in einer antiken Handmühle gemahlen, er kostet allerdings auch fünf Bolivianos. Das sind zwar nur etwa 50 Cent, doch für vier Bolivianos bekommt man in La Paz schon ein gutes Mittagessen. Kaffee ist eine Delikatesse, die sich erst die Mittelklasse leisten kann. Die Leute auf den Straßen trinken Coca de Mate oder Instantkaffee für 1,20 Bolivianos, etwas mehr als zehn Cent.

Jorge kauft seinen Kaffee von einem kleinen Bio-Kaffeebauern in Coroico, 3000 Meter tiefer gelegen als La Paz. Die Bohnen werden dort handselektiert und vorsichtig geröstet, es ist eine der besten Sorten der Welt, meint Jorge. Das Etnoe trägt sich nur, weil das Haus seiner Schwester gehört und er keine Miete zahlen muss. Jorge sieht sich als Trendsetter: „In Bolivien gibt es keine Kaffeekultur, hier ist es noch neu und modern, sich in ein Café zu setzen und mit Freunden zu plaudern.“

10. Unterwegs mit Experten

Land: irgendwo zwischen der Schweiz und Deutschland
Ort: Bord-Restaurant der Deutschen Bahn
Kaffee: Dallmayr und Kaffee Hag
Tasse: weißer Kaffeepott, weiße Untertasse
Preis: 2,90 Euro

ICE Nr. 74 von Zürich nach Hamburg. Im Bord-Restaurant kostet der Kaffee 2,90 Euro – egal, ob Filterkaffee, Schümli, Cappuccino oder koffeinfreier Instant-Kaffee. Der Preis ist stattlich, sei aber, wie die freundliche Bedienung erklärt, wegen des hohen logistischen Aufwands gerechtfertigt. In den Morgenstunden sei bei den Gästen vor allem der Filterkaffee beliebt, der in vier Liter großen Glaskannenmaschinen vorgebrüht wird. Ist wenig los, steht er auch mal länger und wird bitter. Beim Schümlikaffee werden die Bohnen für jede Tasse frisch gemahlen.

Frau Vogt, so heißt die Servicekraft, ist gelernte Hotelfachfrau, ihre Abschlussarbeit hat sie über Kaffee geschrieben. Deshalb kann sie auch den Unterschied der Kaffeesorten erklären: Die einfachere Robusta-Sorte für den Filterkaffee erkenne man an einer geraden Furche an der Unterseite der Bohne. Die teurere Arabica, mit der die Bahn ihren Schümlikaffee aufbrüht, habe einen

11. Nur die Stärke zählt

Land: USA
Ort: La Estacion Cafe, Miami
Kaffee: kolumbianischer Bohnenkaffee
Tasse: weißer Papp-Espressobecher mit Deckel, dazu vier Plastikfingerhüte
Preis: 1 Dollar (78 Cent)

Das „La Estacion Cafe“ ist das, was man eine Parallelwelt nennt. Obwohl es im neuen Finanzzentrum von Miami liegt, gibt es die Speisekarte nur auf Spanisch. Der Laden könnte ebenso gut in Bogota stehen. Die Mehrzahl seiner Gäste, sagt Besitzer Ricardo Ali, seien nun mal Latinos. Es gebe aber auch ein paar Nicht-Lateinamerikaner, denen sogar das Essen schmecke.

Der beliebteste Kaffee im La Estacion ist die Colada. Dabei wird wie bei einem Espresso heißes Wasser unter hohem Druck durch die gemahlenen Kaffeebohnen gepresst. Das Ergebnis: eine starke schwarze Flüssigkeit, die über einen Haufen Zucker in einen kleinen Becher fließt. Es gehört zum Ritual, vor dem Genuss den Deckel zu schließen und das Gemisch zu schütteln. Angeblich ist selbst der Kaffeeschaum noch so stark, dass man damit Möbel lackieren könnte. Verkauft wird ein Colada in espressotassengroßen Pappbechern. Dazu gibt es vier Plastikfingerhüte – die Koffeinmenge sollten sich aus gesundheitlichen Gründen vier Personen teilen. Trotzdem trinkt ihn fast jeder allein. Pro Becher nimmt Ali einen Dollar. Er habe sich umgesehen, was in Amerika gängig sei, sagt er, und sich dann weiter keine Gedanken über den Preis gemacht.

12. Tradition trinken

Land: Frankreich
Ort: Les Deux Magots, Paris
Kaffee: Richard, spezielle Mischung des Hauses
Tasse: weißes Steingut mit Namenszug
Preis: 4 Euro

Früher bestand das Publikum im Pariser Café „Les Deux Magots“ vornehmlich aus Intellektuellen und Literaten, heute kommen in erster Linie Touristen. Wer draußen sitzt, blickt auf Luxusboutiquen, Galerien und die Kirche Saint Germain des Prés. Es ist voll, die Sonne scheint. Das Personal ist freundlich, herzlich und stolz. Hier arbeiten nur ausgebildete Fachkräfte, was selbst in der Pariser Gastronomie mittlerweile eine Seltenheit ist. Der Kaffee wird speziell für das Les Deux Magots geröstet. Das Besondere daran: Es ist Filterkaffee von der Qualität eines Espressos – besonders stark, besonders würzig. Die Kaffeemaschine ist ein riesiger chromglänzender Apparat, dessen Fabrikat nicht festzustellen ist. Angeblich steht sie aber schon seit der Eröffnung des Cafés im Jahr 1914 hier. Berühmt ist das Les Deux Magots für seine heiße Schokolade, eine Tasse kostet 6,50 Euro. Dagegen ist ein Kaffee für vier Euro geradezu günstig. An weniger bekannten Orten in Paris zahlt man für einen Kaffee allerdings nur 2,80 bis 3,50 Euro.

Recherche und Fotos:

Franz von Abendroth (London)
Max von Abendroth (Paris, Brüssel)
Maja Bünsche (Ougadougou)
Melanie Hoessel (Dresden)
Krystal Holifield (Houston)
Dorothee Kersten (Kiew)
Tim Lehmann (La Paz)
Jonas Niermann (Miami, New York)
Ingrid Schmechl (Berlin)
Kristin Seebeck (Deutsche Bahn)


Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.