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Was wurde aus brands4friends?

In der Ausgabe 09/2010 berichtete brand eins Autor Markus Albers über das rasante Wachstum von Online-Mode-Portalen wie Stylebop oder Brands4friends. Letzteres ist nun für 200 Millionen Dollar an Ebay verkauft worden. Denn Ebay möchte in Zukunft lieber ein Kauf- statt ein Internet-Auktionshaus sein.



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Mit dem Kauf von Brands4friends will Ebay seine Position „als eine der führenden Plattformen für Mode in Europa stärken“, so heißt es aus der Firmenzentrale. Nach eigenen Angaben setzt Ebay jährlich Kleidung und Accessoires im Wert von 5,4 Milliarden Dollar um.

Die Marke Brands4friends soll erhalten bleiben. Das gerade einmal drei Jahre alte Berliner Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 80 Millionen Euro – dreimal so viel wie 2008. Derzeit arbeiten rund 200 Mitarbeiter für Brands4friends. Der Online-Shoppingclub hat 4,5 Millionen Mitglieder, davon 3,5 Millionen in Deutschland. Im Schnitt sind die Mitglieder 34 Jahre alt.

Vom Verkauf profitieren die vier Gründer des Unternehmens sowie vier Kapitalgeber, unter anderem die Handelskette Tengelmann, die erst Anfang 2010 bei Brands4friends eingestiegen war.

Ebay macht damit einen Schritt vom Auktionshaus hin zu einem Internetkaufhaus. Schon heute gibt es auf Ebay mehr reguläre Händler als Leute, die etwas versteigern wollen. Das große Vorbild von Ebay ist der Konkurrent Amazon, der ebenfalls stärker im Modemarkt aktiv werden will. Bereits im Oktober kündigte Amazon die Übernahme des Mode-Clubs buyVIP an. Auch Google will bald mit einem eigenen Mode-Portal mitmischen.

Der Online-Modemarkt gilt als heiß umkämpft, aber schwierig. Denn anders als bei Handys oder Elektrogeräten mit genauen Typennummern gibt es in der Mode zahlreiche verschiedene Schnitte, Größen, Stoffe, Farben und damit Tausende von Kombinationen. Passt dem Kunden ein Kleidungsstück nicht, so schickt er es einfach an den Händler zurück, der meist noch für das Porto aufkommen muss. Das drückt die Gewinnmargen.

In den vergangenen 18 Monaten hat Ebay bereits viel investiert und in Deutschland und Großbritannien eigene Mode-Outlets eröffnet, in denen Kunden Markenartikel direkt anprobieren und kaufen können.