Marcel Dietel, 28, und Steven Korte, 38, Partymacher aus Bielefeld

Bielefeldverschwörung? Die Stadt, die es nicht gibt? Marcel Dietel (links) winkt ab. "Uralte Geschichte, längst durch. Hat wohl damit zu tun, dass hier abends nicht viel los ist, wenn man gute Partys sucht." Das zu ändern ist das Ziel des 28-Jährigen und seines Freundes Steven Korte, 38: Seit dreieinhalb Jahren veranstalten die beiden in Bielefeld die legendären "Totenkopf-Partys". Das Duo sucht sich leer stehende Gebäude, Kneipen oder Keller, organisiert Musikanlage und Getränke, verbreitet Ort und Datum der Feier ein paar Tage vorher durch Mundpropaganda ­ und dann tauchen bis zu 500 Menschen auf, die die ganze Nacht zu Funk, Soul, Hip-Hop und elektronischer Musik durchtanzen.


Manchmal kommt auch die Polizei, wenn es zu laut wird, und das Ordnungsamt hat schon mal 900 Euro Buße verhängt, "wegen fehlender Schanklizenzen und so 'n Kram", sagt Dietel leichthin. Die ganze Sache ist ohnehin nur Spaß ­ Geld verdient er als Geschäftsführer einer Bielefelder Kneipe, Korte ist Koch im selben Lokal. "Wir machen die Partys, solange wir Lust haben ­ und solange die Leute wild darauf sind. Denn wenn die Atmosphäre stimmt, gehen sogar Ostwestfalen aus sich heraus."