Joachim und Elisabeth von Reden, 54, Schlossbesitzer aus Dörentrup

Adel verpflichtet, heißt es ­ und zwar, wenn es nach Joachim von Reden geht, zu verantwortungsvollem Verhalten. "Manche Menschen möchten unbedingt in der Regenbogen-presse stehen", sagt der 54-Jährige, der mit seiner Frau Elisabeth auf Schloss Wendling-hausen bei Dörentrup lebt. "In Ostwestfalen-Lippe sind die meisten Adligen aus alten Familien sehr bodenständig ­ ganz normale Leute, die einer Arbeit nachgehen."


Rund 230 Burg- und Schlossanlagen künden von der langen Geschichte nobler Sippen in der Region, einige Familien haben ihre Bedeutung bis heute erhalten: Sie machen Politik, engagieren sich für regionale Kultur, sind Unternehmer ­ und Grundbesitzer. Zu Schloss Wendlinghausen gehören 100 Hektar Wald und 300 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. "Von Beruf bin ich Bio-Landwirt", sagt Joachim von Reden, "die Land- und Forst-wirtschaft ist unsere Haupteinnahmequelle. So geht es den meisten in der Gegend, die einen alten Familiensitz erhalten müssen." Er fühlt sich auch dieser Tradition verpflichtet, die ihren Anfang mit seinem Vorfahr Hilmar von Münchhausen nahm, der das Schloss Anfang des 17. Jahrhunderts erbaute. Der proklamierte: "Alles ist Kette, ich bin ein Glied."