Maurice Mazzella, 60, Chefkoch im "Chez Maurice", Landau

"Angefangen habe ich als Chefkoch im Offizierscasino der Garnison, das war 1968, damals war ich 21. Als die Soldaten 1999 abzogen, habe ich mein eigenes Restaurant eröffnet. Einerseits natürlich wegen meiner Frau, die aus der Gegend stammt. Aber auch, weil ich wusste, dass wir immer genug Gäste haben würden, für die jeder Restaurant-besuch ein kleines Fest ist. Die Menschen hier schätzen gutes Essen und guten Wein, und sie schauen nicht so auf den Preis ­ das ist französische Lebensart, damit fühle ich mich wohl. Viele sind sogar stolz darauf, dass die französische Kultur hier stärker verwurzelt ist als anderswo, und das zeigen sie auch. Sie haben beispielsweise keine Hemmungen, auf Französisch zu bestellen.


Gleichzeitig fand ich es immer toll, dass die Menschen in der Region selbst beim Feiern so gelassen und gemütlich bleiben. Ich erinnere mich noch: Als ich das erste Mal aus Südfrankreich nach Landau kam, gab es ein Fest in einem Bierzelt am Bahnhof, da waren bestimmt 2000 Leute. Und keiner hat sich geprügelt. In Frankreich wäre es anders zugegangen."