Jabber Dabba Doo

Der Software-Markt für Instant Messaging ist dicht. Aufgeteilt unter Konzernen wie AOL Time Warner, Microsoft und Yahoo. Jede Neugründung wäre Wahnsinn. Allein die Entwicklung neuer Programme würde mehr Geld verschlingen, als ein Newcomer je aufbringen könnte. Es sei denn, er fände Experten, die freiwillig und kostenlos für ihn arbeiten. Ein Ding der Unmöglichkeit? Jabber ist das Kunststück geglückt.




Ein Draufgänger ist Jeremie Miller nicht. Niemand, der mit einer fixen Idee bei Geldgebern um Millionen bettelt. Oder davon träumt, einmal an der Spitze eines Konzerns zu stehen. Miller ist einfach nur ein netter 27-jähriger Familienvater, der mit seiner Frau und drei Kindern in einem 2500-Seelen-Dorf im US-Bundesstaat Iowa lebt. Einer, der gern an seinem Computer herumschraubt, der es zu Hause am schönsten findet und sein ländliches Idyll nur verlässt, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Und einer, der von sich selbst behauptet, er würde nie eine Entscheidung nur des Geldes wegen treffen.

Angenommen, so einer wie Miller hat eine Idee, mit der man Millionen machen könnte – wie überzeugt man ihn, eine Firma zu gründen? Perry Evans, Chef des Softwarehauses Webb Interactive Services (Webb) aus Denver, hat vermutlich die einzig denkbare Lösung gefunden: Er hat Jeremie Millers Ideale ernst genommen, ihn sein lassen, was er ist – und seiner Firma damit im vergangenen Jahr nicht nur 4,5 Millionen US-Dollar Umsatz beschert. Er hat auch geschafft, was im aufgeteilten Softwaremarkt bislang unmöglich schien: Das kleine Softwarehaus hat Online-Größen wie AOL Time Warner, Microsoft und Yahoo kräftig ins Schwitzen gebracht.

Aber der Reihe nach: Vor etwa fünf Jahren kopiert Jeremie Miller das Programm ICQ (sprich: „I seek you“) auf seinen Computer. Das neuartige Tool der israelischen Firma Mirabilis erlaubt es Internet-Surfern, Kurznachrichten in Echtzeit zu verschicken. Sogar E-Mails, die bis dahin als das Nonplusultra unter den Transportmitteln auf der Datenautobahn galten, überholen die so genannten Instant Messages (IM) spielend. Kein Wunder, dass die schnellen Nachrichten Ende der neunziger Jahre im Internet zu dem werden, was SMS im Mobiltelefon-Netz sind. Und dass Mirabilis schnell Nachahmer findet. Überrascht vom Erfolg des israelischen Miniprogramms, werfen AOL, Microsoft und Yahoo eilig eigene Gratis-Messenger auf den Markt.

Die neuen Angebote beleben das Geschäft, doch die Wahl zwischen den Instant Messengers wird für die Anwender zur Qual. Das muss auch Jeremie Miller feststellen. Egal, für welche Software er sich entscheidet, irgendein Freund oder Kollege hat garantiert ein Konkurrenzprodukt installiert. Weil sich die verschiedenen Schwatz-Programme aber gegenseitig nicht verstehen, herrscht Funkstille. Die meisten Hersteller, allen voran AOL, weigern sich sogar bewusst, einen gemeinsamen Standard zu entwickeln. Sie spekulieren darauf, mit inkompatiblen IM-Angeboten neue Kunden in ihre Netze zu locken und alte ein wenig fester zu binden. So gibt es auf Millers wie auf vielen anderen Bildschirm bald Chaos. Vier verschiedene IM-Anwendungen verrichten parallel ihren Job – und bremsen sich gegenseitig aus.„Eine absurde Situation“, erinnert er sich.

„Es war ungefähr so, als könnte ich mit einer AOL-Adresse keine E-Mail an einen Hotmail-User schreiben, sondern müsste mir erst ein eigenes Hotmail-Postfach zulegen.“

Am 4. Januar 1999 hinterlässt Miller einen knappen Eintrag auf der Homepage der Entwickler-Gemeinde Slashdot.org: „Jabber ist ein offenes Projekt, das ich kürzlich ins Leben gerufen habe, um einen zu den wichtigsten IM-Netzen kompatiblen Messenger zu entwickeln. Die Grundlagen des Protokolls und einige Testprogramme sind bereits fertig.“

Sechs Monate lang hatte sich Miller die Nächte um die Ohren geschlagen und einen Programmcode gestrickt, der der babylonischen Sprachverwirrung zwischen den Chat-Programmen ein Ende bereiten sollte. Das Ergebnis taufte er Jabber. Das heißt so viel wie Geplapper, ein „jab“ ist aber auch ein besonders harter Treffer beim Kickboxen. Und den wollte Miller AOL & Co gern verpassen.

Im Namen der freien Kommunikation basteln weltweit tausende Jabber-Jünger an allen erdenklichen IM-Anwendungen

Auf den ersten Blick unterscheidet sich Millers Programm kaum von denen der Online-Riesen. Sobald sich ein Computer mit Jabber an Bord ins Internet einwählt, meldet sich die Software automatisch bei einem Online-Verzeichnis an. Dann vergleicht sie dessen Einträge mit einer zuvor vom Anwender festgelegten Buddy List (zu Deutsch: Kumpelliste), findet so heraus, welche Buddies online sind. Deren Spitznamen listet das Programm schließlich in einem kleinen Extrafenster am Bildschirmrand auf. Ein kurzer Text und ein Mausklick genügen – und die Internet-SMS ist auf dem Weg. Entweder zu einem anderen Jabber-User oder aber zu einem Rechner mit AOL-, Microsoft-, Yahoo- oder ICQ-Messenger.

Die Resonanz in der Slashdot.org-Gemeinde ist riesig: Innerhalb von wenigen Tagen landen rund 100 E-Mails von Programmierern aus aller Welt in Millers Mailbox. Alle wollen Teil einer Jabber-Bewegung werden. Mithelfen, die frohe Botschaft einer Lingua franca für den schnellen Chat zu verbreiten. Und so entsteht aus Millers Frust ein florierendes Open-Source-Projekt. Open Source – das bedeutet, dass jeder die Programmcodes frei verwenden, verbessern und den eigenen Bedürfnissen anpassen darf. Ein Prinzip, mit dem bereits so bekannte Programme wie Linux und Apache groß geworden sind. Und eines, das Millers Credo entspricht:

„Wenn wir wollen, dass Kommunikation wirklich frei ist und nicht eine Handvoll Konzerne darüber entscheidet, wie und mit wem wir kommunizieren dürfen, muss auch die Software dafür frei sein.“

Diesem Bekenntnis schließen sich im Laufe der nächsten Monate erst hunderte, dann tausende Jabber-Jünger an. Im weltumspannenden Teamwork entwirft das Heer der Freiwilligen kompatible IM-Anwendungen für alle erdenklichen Betriebssysteme und Geschmäcker. Geführt von Miller, der aus Iowa dafür sorgt, dass sein Kreuzzug für eine bessere Kommunikation nicht zum Stillstand kommt.

Hier hätte die Geschichte normalerweise geendet. Jabber hätte sich vielleicht eine Nische erkämpft – Geld aber hätte wohl niemand damit verdient. Am allerwenigsten Miller. Die zahlreichen Job-Angebote von Unternehmen, die den Entwickler als Berater oder auch als Chefprogrammierer engagieren wollen, landen regelmäßig im Papierkorb. Miller denkt gar nicht daran, Iowa zu verlassen, um in New York, San Francisco oder Los Angeles anzuheuern.

Doch dann wird Perry Evans auf Jabber aufmerksam. Ihn beeindruckt, dass das Programm im Gegensatz zur Konkurrenz vollständig in der Internet-Programmiersprache XML („Extensible Markup Language“) verfasst ist. XML gilt als Esperanto für Web-Services, die nächste Generation von Internet-Anwendungen. Und dank XML ist Jabber seinen Wettbewerbern weit überlegen. Einerseits können in der Jabber-Welt anstatt eines einzigen zentralen Online-Verzeichnisses beliebig viele dezentral nebeneinander existieren. Wer will, kann also seinen eigenen IM-Server betreiben und bleibt trotzdem Teil des Jabber-Netzes. Andererseits lässt sich die Software im Handumdrehen um beliebige Funktionen – etwa den Transfer von Dateien von einem Messenger zum anderen oder das gleichzeitige Bearbeiten eines Dokuments (Collaboration) – erweitern, ohne dass die Kompatibilität zu anderen Jabber-Anwendungen in Gefahr geriete. Das beste Beispiel lieferte ein britischer Jabber-Fan. Er motzte seine Büro-Kaffeemaschine mit Jabber und einer Lichtschranke auf. Sobald kein Kaffee mehr in der Kanne ist, meldet sie via Kurznachricht den Notstand. So kann er sich den Weg in die Küche sparen, bis sich ein Kollege erbarmt und frischen Kaffee aufsetzt.

Perry Evans überredet Jeremie Miller am Rande einer Konferenz über freie Software zu einem Treffen und macht ihm ein Angebot, das in den Ohren des Open-Source-Gläubigen zunächst wie ein Pakt mit dem Teufel klingt: „Let’s commercialize Jabber!“ Die Feinheiten unterscheiden sich allerdings deutlich von den Offerten, die Miller bis dahin kennt. Zwar bietet auch Evans ein Gehalt, Stock Options und ein kleines Aktienpaket eines gemeinsam zu gründenden Unternehmens – Millers Gegenleistung soll jedoch darin bestehen, dass er künftig hauptberuflich macht, was er bis dahin aus Spaß betrieb. Er soll das Open-Source-Projekt weiterführen, die Arbeit der Jabber-Entwickler koordinieren und zwischen den Beteiligten moderieren. Gern von Iowa aus. Mehr noch: Evans verspricht, dem Projekt sogar finanziell und organisatorisch unter die Arme zu greifen, so gut er kann. Einzige Bedingung: Miller hilft Webb Interactive, das Jabber-Protokoll zu verstehen, und hält das Unternehmen über alle Entwicklungen in der Open-Source-Gemeinde auf dem Laufenden. Er soll der Webb-Botschafter in der Entwickler-Gemeinde werden. Miller wittert die große Stunde für Jabber und schlägt ein.

Evans’ Plan halten viele damals für wirtschaftliches Kamikaze. Mit Hilfe der Open-Source-Plattform will er sich mit den Online-Größen im hart umkämpften IM-Markt anlegen. Dabei peilt er eine Zielgruppe an, die bislang weder Jabber noch die etablierten IM-Anbieter erreichen – die Unternehmenskunden. Ein Blick in die einschlägigen Internet-Foren zeigt den Bedarf. Zu dutzenden fahnden Firmen in der Jabber-Gemeinde nach Programmierern, die ihnen helfen sollen, eigene Verzeichnis-Server auf die Beine zu stellen oder einen auf die Firmen-Bedürfnisse zugeschnittenen Messenger zu stricken. Doch eigenwillig wie die Fans freier Software nun einmal sind, haben die meisten kein Interesse an derartigen Jobs. Vielen geht es nur darum, Ruhm in der Entwicklergemeinde zu erlangen, ein unvergessliches Stück Code oder eine elegante Routine zum Projekt beizutragen. Und so müssen viele interessierte Unternehmen auf Jabber verzichten, weil sie niemanden mit dem nötigen Know-how finden. Miller hatte es, aber „das Open-Source-Projekt“, erkannte Evans damals, „konnte das kommerzielle Potenzial von Jabber einfach nicht ausfüllen“.

Heute, drei Jahre später, scheint die Rechnung aufgegangen zu sein. Die im März 2000 mit Millers Hilfe gegründete Webb-Tochter Jabber Inc. hat etwa drei Millionen kommerzielle Anwender gewonnen. Das heißt: drei Millionen zahlende Kunden – plus ungefähr genauso viele User, die als Teil der Open-Source-Community freie Jabber-Versionen nutzen. Angesichts der mittlerweile rund 400 Millionen User aus aller Welt, die Konkurrenz-Produkte von AOL, Microsoft oder Yahoo nutzen, erscheinen die Zahlen winzig. Die Programme der Online-Riesen allerdings sind kostenlos.

Jabber hat im vergangenen Jahr immerhin bereits viereinhalb Millionen Dollar mit seiner Software umgesetzt. „Im kommerziellen IM-Markt sind wir nach IBM, deren Produkt Lotus Sametime etwa acht Millionen Mal im Einsatz ist, die Nummer zwei“, resümiert der heutige Jabber-CEO Rob Balgley stolz.

Bei IM-Lösungen für Unternehmen ist der kleine Newcomer Jabber den Branchengrößen ein paar Schritte voraus

Die Kunden stehen Schlange. Konzerne wie Walt Disney, Hewlett-Packard, Nokia, Gruner + Jahr, Bell South und France Telecom haben das Jabber-Inc.-Team schon engagiert. Die France Telecom ist von Jabber so begeistert, dass sie Webb sogar einen 23-prozentigen Anteil an der Tochter abkauft. Dabei treibt die meisten Kunden vor allem die Sorge um Geschäftsgeheimnisse in die Arme von Jabber Inc. Mit Hilfe des neuen IM-Protokolls können die Unternehmen einen eigenen abgeschotteten IM-Server aufstellen und kontrollieren. Lassen sie ihre Angestellten dagegen mit den kostenlosen Programmen von AOL oder Microsoft arbeiten, laufen die Kurznachrichten über deren zentralen Server in Dulles oder Redmond. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Und die Zukunft sieht rosig aus. Jüngste Schätzungen des Marktforschungsinstituts Meta Group gehen ganz optimistisch davon aus, dass der Unternehmensmarkt für Instant Messaging von 50 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr auf insgesamt 810 Millionen Dollar in 2007 wachsen wird. Jabber Inc. rechnet dieses Jahr mit dem Break-Even und einem Umsatz von 16 Millionen Dollar, in 2004 von 30 Millionen Dollar.

„Ohne die Open-Source-Leute hätten wir es niemals so weit gebracht“, sagt Rob Balgley. „Etwa 90 Prozent unserer Kunden haben erst freie Jabber-Versionen ausprobiert, sind dann aber doch bei uns gelandet, weil sie einen kommerziellen Partner suchten, der Support, Gewährleistung und Zuverlässigkeit bietet. Das hat uns Marketingausgaben zwischen acht und zehn Millionen Dollar erspart.“ Zudem hätte es vermutlich Jahre gedauert, bis das Unternehmen eine Software wie Jabber allein zur Marktreife gebracht hätte. „Dank der freien Programmierer konnten wir einige Entwicklungsphasen überspringen, so dass wir den Wettbewerbern heute ein paar Schritte voraus sind.“ Tatsächlich arbeiten mittlerweile alle großen Instant-Messaging-Anbieter auch an IM-Lösungen für Unternehmen. Microsoft zum Beispiel hat 2001 einen IM-Server mit dem Codenamen Greenwich angekündigt – doch bis heute steht kein Veröffentlichungstermin fest. Yahoo und AOL wollen seit Herbst 2002 aufgepeppte Enterprise Editions ihrer Consumer-Messenger auf den Markt bringen. Bislang gibt es von beiden nicht einmal Beta-Versionen.

Nur was für das Ganze gut ist, ist auch gut für den Einzelnen

Kein Wunder, dass die Großen jeden Schritt des kleinen Newcomers argwöhnisch verfolgen. AOL etwa, das mittlerweile die Firma Mirabilis mitsamt ihrem ICQ-Programm übernommen hat und damit etwa zwei Drittel aller Messenger weltweit beherrscht, wirft Jabber vor, sich illegal ins AOL-Netz zu hacken und damit Sicherheit und Privatsphäre seiner Kunden zu verletzen. Neuerdings blockt der Konzern sogar die Zugriffe des von Jabber Inc. betriebenen Servers ab. Ein Versuch, über den man in der Open-Source-Gemeinde nur herzlich lacht. Schließlich gibt es mittlerweile tausende dezentrale Jabber-Online-Verzeichnisse im Internet, die sich in die beiden AOL-Netze reinhängen. Und auch Jabber Inc. kann das unkooperative Verhalten des großen Konkurrenten nur recht sein – stärkt es doch das Wir-Gefühl von Company und Community.

Dieses Wir-Gefühl lässt sich Jabber Inc. allerdings auch einiges kosten. Neben Jeremie Miller ist noch eine Handvoll weiterer Mitarbeiter damit beschäftigt, die freien Entwickler bei Laune zu halten. Sie organisieren Kongresse, halten den Kontakt mit den Programmierern und haben die Jabber Software Foundation (JSF) ins Leben gerufen – das offizielle Gremium der Gemeinde, das über Wohl und Wehe des Jabber-Standards bestimmt. „Es war wichtig, eine von uns unabhängige Institution aufzubauen, die über die Weiterentwicklung des Jabber-Protokolls wacht“, sagt Rob Balgley: „Die Foundation ist eine Garantie für alle Beteiligten, dass dieses Protokoll frei bleibt und niemand es für seine Zwecke missbrauchen kann.“ Und sie steht allen offen. 88 Mitglieder gehören der Stiftung heute an – darunter Unternehmen wie IBM und France Telecom, aber auch viele Hobby-Entwickler. Pro Quartal werden zehn bis zwölf neue Mitglieder aufgenommen. Damit alles gerecht und demokratisch zugeht, darf ein einzelnes Unternehmen nicht mehr als zehn Prozent der Mitglieder stellen. Hauptsponsor ist allerdings nach wie vor die Jabber Inc.. Wie viel dem Unternehmen die Arbeit der Foundation genau wert ist, will Balgley nicht verraten, doch ist er sich sicher, „dass sich die Investitionen in die Community um ein Vielfaches auszahlen“.

Die Zusammenarbeit mit der Community beschreibt Rob Balgley als täglichen Spagat. „Einerseits profitieren wir ständig von dem kreativen Input der Open-Source-Gemeinde – viele unserer Programmierer treiben sich selbst in ihrer Freizeit in den Foren herum. Andererseits müssen wir aber damit leben, dass viele freie Entwickler nicht nur unsere Partner, sondern auch unsere Konkurrenten sind.“ Es gebe immer wieder potenzielle Kunden, die sich schließlich doch mit einer der vielen kostenlosen Open-Source-Varianten von Jabber zufrieden gäben. Aber das, meint der Vorstand, sei eben der Preis dafür, dass man mit freier Software arbeite.

Perry Evans, der Mitbegründer und heutige Aufsichtsratsvorsitzende von Jabber, sieht das genauso: „Man muss schon an den Nutzen freier Software glauben und in der Lage sein, über den Horizont des eigenen Unternehmens hinauszudenken“, sagt er. Sein nächster Satz hätte auch von Jeremie Miller stammen können: „Denn nur, was für das Ganze gut ist, ist auch gut für uns.“

Die Überzeugung hat schließlich auch Miller dazu bewogen, bei dem Projekt mitzumachen – nicht das Gehalt, das ihm monatlich in sein 2500-Seelen-Dorf nach Iowa überwiesen wird.

Die Jabber-Welt

Das Jabber-Protokoll ist ein offener, XML-basierter Standard für Instant Messaging. Zurzeit liegt das Protokoll dem technischen Prüfungsforum Internet Engineering Task Force (IETF) vor. Das Forum soll Jabber – ähnlich wie Hypertext oder Ftp – als Internet-Standard verabschieden. (www.ieft.org)

Die Jabber Community ist eine ständig wachsende Gemeinschaft von Jabber-Programmierern, die frei, kommerziell oder für eigene Bedürfnisse Jabber-Anwendungen entwickeln. (www.jabberstudio.org)

Die Jabber Software Foundation ist die Non-Profit-Organisation, die das Jabber-Protokoll pflegt und über die Weiterentwicklung entscheidet. Ihr gehören derzeit 88 Mitglieder an. Jedes Quartal kommen zehn bis zwölf neue dazu. (www.jabber.org)

Die in Denver ansässige Jabber Inc. vermarktet kommerzielle Unternehmenslösungen für die Echtzeit-Kommunikation im Internet.


Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.