brand eins 09/2007

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Titel: Initiative 20% bis 2020

Schwerpunkt: Mehr Selbständigkeit

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer in ihrem Editorial:

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• Die Aktienkurse bröckeln, der Aufschwung ist nicht ganz so groß, wie er gern geredet wird, und spätestens der Lokführerstreik führt plastisch vor, dass diese Gesellschaft nicht wirklich bereit ist, eine solide Ausbildung und die Übernahme von Verantwortung zu honorieren. Die Grundfesten wanken, jeder sucht nach etwas, an dem er sich festhalten kann. Und nicht jeder sucht dort, wo die Chance auf Halt am größten ist – bei sich selbst. Es ist schon erstaunlich, wie der laue Wind der Konjunktur den Gründungswillen der Deutschen hinweggefegt hat. Die Zahl der Menschen, die sich voll und ganz auf eine Idee konzentrieren und sie in einem eigenen Unternehmen umsetzen wollen, hat im vergangenen Jahr den niedrigsten Wert seit 2000 erreicht. Gleichzeitig hat sich die Zahl der durch Neugründungen geschaffenen Arbeitsplätze im Vergleich zu 2005 nahezu halbiert. Und das, obwohl kaum ein Land über eine so üppig ausgestattete Gründungsförderung verfügt und auch der Ideen-Pool nicht von schlechten Eltern ist. Was ist da los? Wer bremst? „Egal. Wir geben Gas!“ Das hat sich eine Gruppe junger Unternehmer gesagt, den Verein 20prozent e. V. gegründet und ein Ziel gesetzt: Bis 2020 soll sich die Zahl der Selbstständigen in Deutschland verdoppeln (S. 54). Wie das gehen kann, das ist das Thema dieser Ausgabe. Dass es geht, zeigt ausgerechnet eine Insel, die vielen noch als europäisches Armenhaus gilt. Mit seltener Konsequenz haben die Iren in den vergangenen Jahren ein Netz ausgelegt, durch das weder der gründungswillige Biotechnologe noch die auf Selbstständigkeit drängende Friseurin fällt (S. 62). Vorbildliches findet sich aber auch im eigenen Land – so haben einige Professoren und Universitäten durchaus verstanden, was heute für den Wohlstand von morgen getan werden kann (S. 72 und S. 86). Das überzeugendste Beispiel für Gründerförderung aber ist eher durch Zufall entstanden: Die Geschichte von Intershop und seinen Kindern zeigt, dass auch eine Fast-Pleite ein guter Anfang sein kann (S. 78). Und dass es höchste Zeit ist, das Scheitern endlich als eine von zwei Möglichkeiten zu akzeptieren, wenn man etwas wagt (S. 116). Da sind uns die USA meilenweit voraus, beklagen deutsche Unternehmer gern. Doch es gibt noch mehr Unterschiede. Zur Gründungslaune in den Vereinigten Staaten trägt ebenso bei, dass sich Erfolgs-Unternehmer im Ruhestand nicht nur mit Golf und Kunstförderung vergnügen (S. 122). Lieber fördern sie mit ihrem Wissen und bisweilen mit Geld den Nachwuchs – selbst wenn er dem eigenen Unternehmen Konkurrenz machen will. Grandiose Netzwerke sind so entstanden, Vorbilder für Dänemark und Großbritannien. Nur für Deutschland noch nicht. „Das sind einfach andere Ökosysteme, was das unternehmerische Denken angeht“, sagt die Wissenschaftlerin Lesa Mitchell. Aber wo steht geschrieben, dass das so bleiben muss? Mit den Gründern von 20prozent e. V. sind wir uns einig: Dafür gibt es keinen Grund. Denn schließlich spricht eine Menge dafür, dass genau jetzt die Wende in Richtung „mehr Selbstständigkeit“ gelingen kann. Das glauben Sie nicht? Lesen Sie. Sie werden sehen: Aufbruchsgeist steckt an.

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