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„Gastgeben bedeutet für mich Begegnung auf Augenhöhe und mit Respekt“ sagt die Eigentümerin und Geschäftsführerin des Restaurants Tim Raue. Was braucht es, um gute Begegnungen möglich zu machen?

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Marieanne wild podcast sw

Zwei Michelin Sterne, Platz 31 der World’s 50 Best Restaurants 2021, Restaurant des Jahres 2019 im Feinschmecker – irgendwas muss Marie-Anne Wild richtig machen.


„Ob privat oder im Restaurant, die Voraussetzungen für einen guten Gastgeber sind letztlich die gleichen: Ich möchte eine entspannte Atmosphäre auf Augenhöhe schaffen“

, sagt die gebürtige Berlinerin, die das Restaurant Tim Raue mit ihrem damaligen Mann 2010 eröffnete. Für ihren Service wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wie schafft sie es, ein gutes Gefühl zu transportieren? „Da helfen mir die Erfahrungen von vielen Reisen nach London, Paris, Italien, Spanien oder durch Asien“, sagt sie.


„Was man im Restaurant Tim Raue erlebt, ist die Summe meiner Erfahrungen.“

Das können auch schlechte Erfahrungen sein. „Wenn ich mich zum Beispiel nicht sehr gut empfangen gefühlt habe, frage ich mich, wie würde ich es besser machen? Und das gebe ich dann an meine Mitarbeiter weiter.“ Diese durchlaufen alle eine fünf- bis sechswöchige interne Schulung, müssen sich mit allen Gerichten und dem Wein vertraut machen, erfahren etwas zur Geschichte des Hauses und seinen Stammgästen. Und sie müssen klar kommunizieren können – verbal und mit ihrer Körpersprache.


„Man muss immer aussprechen, was man möchte, und was man nicht möchte. Mitarbeiter sind keine Hellseher – und die Gäste sind es auch nicht. Wenn ein Mitarbeiter ein Gefühl an den Gast transportieren möchte, dann muss er lernen, das zu zeigen. Auch mit den Augen und mit Körper-Bewegungen.“

Dabei geht es Marie-Anne Wild keinesfalls um das antiquierte „dienen“ mit einem Arm hinter dem Rücken, bewaffnet mit gesteiften Servietten und Tonnen von Tischtüchern.
 


„Gutes Essen braucht keine Tischdecken.“

Viel wichtiger seien Leidenschaft und Freude am “Gastgeben”, am Essen und Trinken, an Geschmack und an diesen besonderen Momenten, wenn alles zusammenkommt.

In unserem Podcast gibt sie auch ein paar Tipps für private Feiern. Zum Beispiel: Niemals etwas Neues ausprobieren! Alles vorher mindestens einmal testen. Auch das weiß Frau Wild aus eigener Erfahrung.

PS:

Marie-Anne Wild richtet seit 2018 auch regelmäßig einen Ladies Lunch aus, bei dem Frauen aus der Berliner Wirtschaft zusammenkommen. 

Seit 2020 ist sie außerdem Gastgeberin des Podcasts „Auf ein Glas Champagner mit Marie-Anne“

Podcast Timeline:

[00:00] Intro & Begrüßung

[01:35] Werbung

[02:46] Marie-Anne Wild im Gespräch über gute Gastgeber

[03:32] Ihr Restaurant musste sie in der Pandemie nie schließen

[06:18] Das Besondere: Sterneküche zum Liefern

[10:00] Wie sie die Arbeit organisiert haben

[11:50] Der gute Ruf hat geholfen

[13:35] Warum sie Lieferessen erst einmal eingestellt haben

[15:30] Werbung

[16:46] Was eine gute Gastgeberin ausmacht

[18:14] Erfahrungen von Reisen prägen ihr Restaurant

[20:44] Das Wichtigste am „Gastgeben“

[21:40] Überholte Vorstellungen von Spitzenrestaurants

[24:50] Gastronomie: Lebensgefühl & Geschäftsmodell

[26:14] Vorbereitung ist alles

[29:48] Verabschiedung