Mikroökonomie

Eine Sängerin in Brasilien

Fabíola Protzner, 35, ist Sopranistin und lebt in Belo Horizonte. Mit neun Jahren tourte sie mit einem Schulchor durch Europa, mit 14 nahm sie professionellen Einzel-unterricht, und von 2005 bis 2008 studierte sie Musik an der renommierten staatlichen Universität UFMG.





2016 absolvierte sie zusätzlich einen Masterstudiengang in Klassischem Gesang am Johannes-Brahms-Konservatorium in Hamburg. Protzner hatte bisher mehr als hundert Soloauftritte in Brasilien und Europa. Ihr Repertoire reicht von Gustav Mahler über Othmar Schöck bis Arnold Schönberg.

Verdienst, Grundkosten, Altersvorsorge

Als freiberufliche Musikerin verdient Fabíola Protzner normalerweise monatlich rund 680 Euro brutto. Doch seit der Corona-Pandemie hat sie keine Engagements mehr und verdient ihr Geld fast nur noch mit Online-Gesangsstunden. Steuern zahlt sie keine. Die private Basis-Krankenversicherung kostet sie 60 Euro, eine Altersvorsorge hat sie nicht. Ihr Apartment kostet 300 Euro, der Internet-Zugang 15 Euro. Rund 9 Euro gibt sie für Uber-Fahrten aus. Einmal im Monat fährt sie mit ihren Eltern zum Großeinkauf und gibt dabei etwa 50 Euro für Lebensmittel und Haushaltsgüter aus. Eine Pizza oder einen Burger für 6 Euro bestellt sie sich ebenfalls einmal monatlich bei einem Lieferdienst. Ende Oktober bekam Protzner ihre zweite Corona-Impfung und hofft, bald wieder in Opern oder auf Feiern singen zu können.

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