Der große Sprung

Entwicklung läuft in kleinen Schritten. Aber manchmal braucht es einen gewaltigen Satz, um voranzukommen – wie im Sozialsystem.





Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 01/2022.

1. Größenwahn

Groß denken kann schnell im Größenwahn münden, in der Selbstüberschätzung. Doch die Welt macht kleine Schritte, so, wie es der Philosoph Karl Popper in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ beschrieben hat. Ein Buch gegen die ideologischen Großmäuler der Geschichte, denen immer noch so viele folgen.

Klüger ist es, kleine Schritte zu machen. Denn jeder Schritt, den wir tun, ist ein Versuch – und Versuche können scheitern. Da ist es nur richtig, die Schritte so zu bemessen, dass schnelle Korrekturen möglich sind. Wer öfter mal etwas Kleines wagt, statt ständig vor dem Großen zu verzagen, gewinnt. Das führt zu Fortschritt. Solange es den gibt, ist alles okay.

2. Trippeln

Fortschritt, das ist im Grund nichts anderes als die Fähigkeit, sich mit der Zeit zu verändern, sich an Entwicklungen anzupassen, am besten, indem wir sie aktiv gestalten. Doch wo die kleinen Schritte nicht mehr nach vorn führen, sondern durch ein Auf-der-Stelle-Treten ersetzt werden, braucht es enorme Anstrengungen, um wieder ins Laufen zu kommen. Das zeigt sich heute in fast jeder Diskussion, egal ob es um Klima- und Energiewende, um neue Arbeit und Selbstbestimmung geht – oder um die Frage nach sozialer Sicherheit. Da gibt es schon lange keine Fortschritte mehr.


 

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