Was Menschen bewegt

Das Lithium-Dilemma

Grüne Landwirtschaft oder grüner Verkehr? Im Norden Portugals bedroht eine Lithium-Mine eine Region, die Welterbe ist. Und sät Zwietracht in einem Dorf, das eine Idylle sein könnte.





Kollektive Wasserwirtschaft, fruchtbare Böden, lebendige Traditionen – das trug der Region Barroso den Titel Weltagrarkulturerbe ein

• Im Jahr 2018 schienen die Menschen im Dorf Covas do Barroso das große Los gezogen zu haben. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen erklärte die Region Barroso zum Weltagrarkulturerbe. Die Menschen dort hätten über Jahrhunderte eine Landwirtschaft entwickelt, die auf der kollektiven Bewirtschaftung der Wasserressourcen und Weideflächen beruhe. So seien die Böden fruchtbar, die Landschaft intakt und die kulturellen Traditionen der Gemeinschaft lebendig geblieben.

Viele Bewohner Barrosos sahen in dem Titel eine Chance. Sie wollten ihre Produkte mit dem Siegel „Geschützte Herkunftsbezeichnung“ zertifizieren lassen. Doch 2019 verkündete die portugiesische Regierung, Konzessionen für die Erkundung von Lithiumvorkommen in der Region vergeben zu haben. Seitdem streitet man in Covas do Barroso verbissen über die Zukunft. Die einen setzen auf eine ökologische Landwirtschaft. Die anderen sehen im Lithium ihre Zukunft.

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