Blick nach vorn

Die erste ist Läuferin geworden. Die zweite hat sich aus der Armut gekämpft. Die dritte hatte in der Krise die richtige Idee. Drei Frauen, drei Abenteuer.





• Irgendwann fing Nora Breuker an zu laufen. Kollegen aus ihrer damaligen Firma hatten sie gefragt, ob sie an einer Marathonstaffel teilnehmen wolle, etwas mehr als 42 Kilometer durch Düsseldorf, verteilt auf vier Läufer. Die Kollegen machten das nicht zum ersten Mal. Für sie aber war Laufen schon seit Schulzeiten negativ besetzt, etwas für sportliche Menschen, zu denen sie sich nie zählte. Dass sie einmal lange am Stück rennen würde, hätte sie nie für möglich gehalten, sagt sie heute. Aber sie stimmte zu. Sie sei in der Zeit unglücklich und unzufrieden gewesen, warum das also nicht ausprobieren? Ein Vierteljahr später lief sie ihren ersten Viertelmarathon. Und dann hörte sie nicht mehr auf.

Sie lief Halbmarathons. Sie nahm an Ragnar-Teamläufen teil, 250 Kilometer in 36 Stunden, von Hamburg nach Sankt Peter-Ording. Sie lief durch Las Vegas. Und sie lief, vor allem, ihrem alten Job davon. „Ich brauchte Veränderung“, sagt sie. Ein Jahr nach der Marathonstaffel gab sie ihre Stelle auf. Da war sie 27 Jahre alt. Einen konkreten Zukunftsplan habe sie nicht gehabt, nur Fragen: „Was will ich vom Leben? Wo will ich hin?“ Eines immerhin habe sie gewusst: In diesem Job – Marketing in der „klassischen Industrie“, wie sie es nennt – wollte sie nicht bleiben. Der Job sei an sich in Ordnung gewesen, aber das Umfeld habe sie als zu negativ empfunden, als „toxisch“.

Sie haben bereits ein brand eins Konto? Melden Sie sich hier an.

Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Abenteuer

„Wenn das hier schiefgeht, sind wir so richtig am Arsch.“
Zum Weiterlesen wählen Sie eine dieser Optionen

brand eins 01/2021 (App)

6,30 € / einmalig
Sicher bezahlen mit
Weitere Abos, Schüler- & Studentenrabatte