… inoffiziellen KI-Nutzern?
In der digitalen Welt gibt es ständig Neues. Was sind Hypes, die man getrost ignorieren kann? Und was bringt einen wirklich voran? Unser Kolumnist Gregor Schmalzried, Journalist und Berater, über Beschäftigte, die zu Hause verbotene Programme nutzen – und die Folgen.
• Vor einigen Wochen erzählte mir eine Juristin von ihrem jüngsten KI-Experiment: Sie hatte ein langes Dokument mit GPT-4, der Premium-Variante von ChatGPT, schreiben lassen. Der Text enthielt drei eklatante Fehler. Nach dem Korrigieren dieser Fehler war er fertig. Die Arbeit hatte 20 Minuten gedauert, ohne KI wären es um die fünf Stunden gewesen. In solchen Momenten spürt man die Zukunft.
Für viele Menschen gehört generative KI schon zum Arbeitsalltag. Mit ihr erste Entwürfe machen, um sie dann zu überarbeiten, setzt sich zunehmend durch – ob bei Juristinnen, Personalern oder Softwareentwicklerinnen. Manche wachsen dank der Technik über sich hinaus: Der Videospiel-Entwickler Jussi Kemppainen kreiert gerade allein ein komplettes neues Spiel.
Doch in vielen Firmen käme Kemppainen mit seiner Arbeitsweise nicht weit. Bei einer Umfrage im August 2023 gaben 75 Prozent der befragten Unternehmer in Nordamerika, Europa, Japan und Australien an, über ein Verbot generativer KI am Arbeitsplatz nachzudenken. Aus Datenschutz- und anderen Sicherheitsbedenken.
Das zeigt, wie sehr sich die Rollen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern vielerorts geändert haben. Früher versprachen Firmen: Wir statten dich mit den allerbesten Programmen aus – vor allem mit denen, die du zu Hause nicht hast. Angestellte hatten dadurch einen Vorteil gegenüber Selbstständigen.