Hentai
Let’s talk about Porn
Sinan Şahin verkauft Hentai, japanische Sexfilme in Zeichentrick. Nur wie wirbt man für schambesetzte Produkte?
Illustrationen: © 2009 Milky Platinum Label – Kanojo x Kanojo x Kanojo x (l.), © 2023 Karashi – Sarah Oehm (r.)
• Sinan Şahin erinnert sich noch gut daran, wie er sich entscheiden musste, was er mit seinem Leben machen würde. Es war das Frühjahr 2013. Als damals 23-Jähriger hatte er im elterlichen Unternehmen schon einige Arbeitserfahrung gesammelt, mit seinem gerade abgeschlossenen Filmstudium stand ihm die Welt offen. Doch anstatt in ferne Länder zu ziehen, blieb er nach einigem Überlegen doch in Offenbach am Main. „Meine Eltern hatten so viel für mich getan“, erzählt Şahin. „Da wollte ich sie nicht enttäuschen.“ So stimmte er dem Plan seines Vaters zu und übernahm den Familienbetrieb.
Ein gutes Auskommen dürfte dem heute 34-Jährigen damit sicher sein. Denn die Trimax GmbH ist die in Deutschland führende Vertreiberfirma von Hentai, japanischen Zeichentrickpornos. In diesen Welten tummeln sich geheimnisvolle Wesen, die Tentakeln in Körperöffnungen von Menschen einführen oder dunkle Orgien veranstalten. Lüsterne Gruppen von Schülerinnen und Schülern zwingen ihre Lehrkräfte zu Sex. Das Universum des Zeichentricks macht eben alles möglich. Und Sinan Şahin kann zufrieden berichten: „Das Geschäft wächst.“