Was mache ich mit ... Schönheits-OPs fürs digitale Ich?

• Welche Neuerung macht die aktuelle Internet-Ära aus? Die Erfindung des iPhones? Der ersten gesponserten Post auf der Facebook-Mobile-App? Eine Erfindung, die weniger oft genannt wird, sind die ersten Snapchat-Gesichtsfilter im Jahr 2015.

Viele junge Menschen erlebten damals zum ersten Mal, wie sich ihr Gesicht vor ihren eigenen Augen veränderte. Anfangs waren diese Filter vor allem als Spielerei gedacht. Man gab sich Hunde-Ohren, Herz-Augen und so weiter. Aber schnell konnten sie noch mehr: die Haut weich zeichnen, Farben korrigieren, das Gesicht retuschieren.

Im Jahr 2016 führte Samsung in seinen Mobiltelefonen ein sogenanntes Beauty Level ein, das Porträtfotos automatisch aufhübschte. Millionen Menschen auf der ganzen Welt begannen, digital bearbeitete Fotos von sich selbst und anderen zu veröffentlichen.

Heute treibt Tiktok das Prinzip auf die Spitze: Echtzeit-Filter wie der Bold Glamour analysieren das Gesicht und gestalten es um: Kieferpartie, Wangenkochen und Zähne sehen im Video auf einmal anders aus als in der Realität. Eine Schönheits-OP für das virtuelle Ich, die für viele Menschen schon Alltag geworden ist.

Auf Tiktok streamen heute viele ganz selbstverständlich mit Filter. Stars wie Madonna posten retuschierte Fotos auf Instagram. Und Microsoft Teams bietet mit der Soft-Focus-Funktion mittlerweile eine Art virtuelles Botox an.