Brodelnde Geister gesucht
Zwischen 1850 und 1900 hat eine Gründerzeit Deutschland in eine Industrienation verwandelt. Jetzt steht der nächste große Aufbruch bevor.
I. Neue Gründer, alte Gründer
Philipp Schröder möchte auf Europas Strommarkt „diesen iPhone-Moment“ erzwingen. So wie Steve Jobs, als der 2007 seine „Neuerfindung des Telefons“ präsentierte, die „alles verändern“ sollte. Schröder, 40, ist einer von vier Gründern und Geschäftsführer des Hamburger Energieunternehmens 1Komma5Grad, das seinen Umsatz seit der Gründung 2021 auf 460 Millionen Euro katapultierte und 2023 mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet wurde. 2025 will man an die Börse, 2030 sollen die Einnahmen zehn Milliarden Euro betragen.
Eine Gründerstory wie aus dem Bilderbuch. Eine, die sich auf dem zentralen Feld der Energiewende abspielt. Auch andere Gründer treiben den Umbau der Wirtschaft voran. Weil sie sehen, dass so vieles anders gemacht werden muss – und kann: in der medizinischen Versorgung und bei der Produktion kreislauffähiger Produkte; durch Digitalisierung und neue Formen der Kooperation; in der Bildung und der Bauwirtschaft; wie wir uns ernähren und fortbewegen.
Die höchst lebendige Szene erinnert an Umwälzungen früherer Epochen. Im 19. Jahrhundert hat die „glorreiche“ Gründerzeit die Industriegesellschaft entstehen lassen. Welche Lehren lassen sich daraus für heutige Entrepreneure ziehen, die vor neuen großen Aufgaben stehen?
Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Die neue Gründerzeit