Prototyp – Idee sucht Geld

Mach’s simpel

Ein neuartiger Antrieb könnte E-Autos billiger und effizienter machen.






Foto: © Deep Drive GmbH

• Während der Corona-Pandemie trafen sich sechs ehemalige Studenten der Technischen Universtät München zu einem regelmäßigen Video-Stammtisch, um über Mobilität zu diskutieren. Sie alle hatten während ihrer Studienzeit Rennwagen für den Formula-Student-Wettbewerb konstruiert. Fast alle hatten nach ihren Abschlüssen bei Firmen wie Bosch oder Infineon gearbeitet. Und sie alle kündigten gleichzeitig. Volles Risiko.

„Wir wussten, dass wir als Team gut zusammenarbeiten, und fühlten uns wie befreit“, sagt Stefan Ender, einer von ihnen. Ihr Ziel war, gemeinsam eine Bodenplatte für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, die alle Fahrfunktionen enthält und dabei so simpel wie möglich konstruiert ist. Nach ersten Konzeptarbeiten rückte der Antrieb in den Fokus. „Wir wollten eine andere Art von Elektromotor bauen – effizienter und günstiger.“

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Entstanden ist ein sogenannter Radialfluss-Doppelrotor: Ein solcher Motor besteht aus zwei Magnetträgern, die vom Strom in Drehung gebracht werden und idealerweise zusammen mit der Bremse direkt am Rad montiert werden. Ein Motor am linken Rad, ein zweiter am rechten – üblicherweise an der Vorderachse. Alles andere kann weg: Getriebe und Antriebswellen werden überflüssig, Reibungs- und Übertragungsverluste entfallen.

Das Gewicht des Autos wird deutlich reduziert, und es entsteht mehr Platz, zum Beispiel für den Kofferraum. Der Wirkungsgrad lässt sich mit diesem direkten Antrieb so erhöhen, dass die Reichweite nach Angaben der Gründer um 20 Prozent gesteigert wird – bei deutlich weniger Materialeinsatz. „Wir sehen hier die Möglichkeit, die Kostenlücke zwischen E-Autos und Verbrennern zu schließen“, sagt Ender. Der neue Motor soll zu einer Schlüsseltechnologie werden.

Die besondere Architektur ihres Doppelrotors haben sich die Münchner patentieren lassen. 2021 gründeten sie ihre Firma Deep Drive, inzwischen haben sie Kontakt zu acht der zehn größten Automobil-Herstellern der Welt. „Automotiv ist immer global“, sagt Ender, „daher testen wir gerade Prototypen mit verschiedenen Herstellern.“

Zwei Finanzierungsrunden bis März 2023 brachten dem Start-up 19,3 Millionen Euro ein, unter anderem von den Beteiligungsfirmen von BMW iVentures und Continental sowie von Peter Mertens, ehemaliges Vorstandsmitglied bei Audi und Volvo. Weitere Hilfe kam vom Gründerzentrum UnternehmerTUM. Ender beschreibt die Herausforderung, vor der das Münchner Team steht, so: „Wir wollen es möglichst einfach halten. Aber wie wir alle wissen, ist das oft das Komplizierteste.“ --

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Alexander Rosen, Christopher Römmelmayer, Dean Petrovski, Felix Pörnbacher, Markus Domme, Maximilian Habersbrunner, Stefan Ender

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