Küchen-Wirtschaft

So schmeckt Dankbarkeit

Die Küche – egal ob daheim oder in der Gastronomie – ist ein eigener Kosmos, der viel über uns, die Wirtschaft und die Gesellschaft verrät. Luka Lübke, Köchin und Autorin, erzählt, wie sie herausfand, dass Melone und Chili wunderbar zusammenpassen.



Abbildung: © Flora Press / Botanical Images


• „Schniedel holen!“, sagte Chrishanta, von einem Ohr zum anderen strahlend und ein Bund Schnittlauch emporreckend, als der Küchenchef ihn rief. Länger als ein halbes Jahr ließen wir den jungen Mann aus Sri Lanka Schniedel statt Schnittlauch sagen. Wir wollten ihm nichts Böses. Es war nur einfach so erfrischend.

Es war eine normale Restaurantküche, in der wir damals, im Jahr 2001, arbeiteten. Wir, das waren:

Ich, Luka, Lukas genannt, die selbst wenig wusste, sich aber sehr wichtig nahm.

Tonio, der einen anderen Namen hatte, den niemand aussprechen konnte, und der erklärte, dass Erdbeermarmelade, wenn man sie nur lange genug kochte, wieder rot würde.

Hubert, der mit nassem T-Shirt und einem halben Kasten Weizenbier pro Schicht in der Küchentür Kette rauchte und dem man ein Verhältnis mit dem Staubsauger nachsagte.

Antipasti-Jonny, der täglich gebratene Leber mit Ziegenkäse aß und ausschließlich auf dem fensterlosen Damen-Personal-Klo kackte, nie ohne dabei güldene Filterzigaretten zu rauchen, beides aber bestritt.

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