Verbunden fürs Leben
Amerikanische Hochschulen und ihre Absolventen sorgen gut füreinander.
• In den USA werden Universitäten für junge Leute ein paar Jahre lang zu einer eigenen Welt: Meist leben die Studentinnen und Studenten auf dem Campus, sie lernen dort, machen Sport, Theater und Musik, knüpfen Verbindungen fürs Leben, bekommen Rat von Mentoren, oft vermittelt die Uni sie auch in Jobs. So schafft sie die Grundlage für späteren Erfolg. Und für eine gegenseitige Verbundenheit.
Viele Universitäten veranstalten regelmäßig sogenannte Homecoming-Events, bei denen Ehemalige samt Angehörigen eingeladen sind, zu Sportveranstaltungen, Konzerten und Partys „nach Hause“ zu kommen. Oft fühlt sich die Uni selbst über den Tod ihrer Studenten hinaus verantwortlich. Das habe ich an der University of Virginia (UVA) in Charlottesville erlebt, an der ich eine Weile als Gastprofessorin unterrichtete. Der Tochter meiner Vermieterin, die während ihres Mathematik-Studiums an der UVA bei einem Autounfall ums Leben kam, pflanzte die Universität einen Baum, und am Tag der Abschlussfeier ihres Jahrgangs wird die Familie stellvertretend für die Verstorbene ein Ehrendiplom erhalten.