Viva con Agua

Seit 2006 baut Viva con Agua Brunnen und Sanitäreinrichtungen in armen Ländern. Inzwischen sind die Aktivisten, ohne es richtig zu wollen, zu Unternehmern geworden. Ein Gespräch mit dem Gründer Benjamin Adrion und der Geschäftsführerin Carolin Stüdemann über die Frage, ob man den Kapitalismus besser abschaffen oder neu erfinden sollte.

Text und Interview: Andreas Molitor
Fotografie: Robin Hinsch



Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 06/2023.

• Benjamin Adrions Beginn als Sozialunternehmer vor knapp 13 Jahren verlief holprig. „Wollt ihr uns eigentlich verarschen, ihr Voll-Hippies!“, bekam er sinngemäß zu hören, als er mit dem Geschäftsführer der Husumer Mineralbrunnen GmbH ins Geschäft kommen wollte. Die Firma sollte für seine Organisation Viva con Agua Mineralwasser abfüllen. Adrion hatte dem potenziellen Geschäftspartner einen Entwurf für die Etiketten zugeschickt. Darauf stand: „Wenn die Flasche leer ist, füllen Sie sie auf mit Leitungswasser“. Die Husumer waren fassungslos. „Ihr beschmutzt unsere Branche mit eurem Hippie-Zeugs und macht euch auch noch selbst das Geschäft kaputt“, keilten sie in Richtung Adrion. Eingelassen haben sie sich schließlich doch darauf. Noch heute prangt auf den Flaschenetiketten der – mittlerweile etwas softer formulierte – Hinweis: „Du willst mehr fürs Klima machen? Gönn’ Dir mal’n Leitungswasser.“

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