Zu gut zum Verkochen
Die Küche – egal ob daheim oder in der Gastronomie – ist ein eigener Kosmos, der viel über uns, die Wirtschaft und Gesellschaft verrät. Luka Lübke, Köchin und Autorin, findet: Gutes Essen ist ein Menschenrecht, und jeder Mensch gehört in die Küche. Denn rund um den Herd passieren die besten Geschichten oder gelangen dort ans Tageslicht. Geschichten, die Erinnerungen wecken an Kindheit oder fremde Länder. Sie können ebenso traurige Erinnerungen wecken wie glücklich machen. Hier schreibt Luka Lübke kulinarische Geschichten aus ihrer erweiterten Familie. Ein Rezept gibt’s dazu.

• Meine reiselustige Großtante Erika kannte das Wort Amuse-Gueule nicht, denn sie verbrachte den Krieg als Krankenschwester im zerbombten Bremen, wo sie pfennigweise sparte, um später als der Krieg vorüber war, mit ihrem Ersparten die Welt zu bereisen. Jedes Mal, wenn sie bei uns im Dorf zu Besuch war, erzählte sie von ihrer Arbeitskollegin Schwester Hildegard, die – für Tante Erika ein Irrsinn – gleich montags ihre ganze Wochenration „guter Butter“ auf einmal aß und einen Satz sagte, der mit „Lieber einmal gut gelebt, als …“ begann.
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Er ist Teil unserer Ausgabe Neue Lebensplanung
