Freudige Erwartung in Israel
Warum man sich in Israel trotz hoher Geburtenraten um die Zukunft sorgt.

• Auf den ersten Blick hat Israel eine beneidenswerte Demografie. Das kleine Land am Mittelmeer – kaum größer als Hessen – ist eine Ausnahme unter den reichen Industriestaaten: Durchschnittlich bringt hier jede Frau im Laufe ihres Lebens knapp drei Kinder zur Welt, weit mehr als in allen anderen Ländern der OECD (auf dem zweiten Platz rangiert Südafrika mit 2,3 Kindern; in Deutschland beträgt die Rate 1,6). Während in Deutschland und anderen europäischen Staaten die Bevölkerung ohne Zuwanderung längst schrumpfen würde, wächst die israelische Gesellschaft aus sich heraus. Einen Mangel an künftigen Steuerzahlern fürchtet das Land nicht.
Zu verdanken ist das nicht allein der Minderheit der Ultraorthodoxen, die das biblische Gebot „Seid fruchtbar und mehret euch“ als göttliche Handlungsanweisung verstehen und bei denen jede Frau im Schnitt sieben Kinder zur Welt bringt. Auch unter säkularen Israelis, die eine Synagoge allenfalls am höchsten Feiertag betreten, gilt Familiengründung als Selbstverständlichkeit. Die Frage: „Willst du Kinder?“, bei der in Deutschland noch so mancher Enddreißiger ins Stocken kommt, stellt in Israel kaum jemand – zu offensichtlich scheint die Antwort. „Ich muss meinen Kindern wohl erst einmal erklären, wie man Babys macht“, seufzte kürzlich eine Freundin voller Ungeduld, deren Kinder zwischen Mitte 20 und Anfang 30 sind.
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Er ist Teil unserer Ausgabe Neue Lebensplanung
