Voll verzettelt

Marken sollen Haltung zeigen. Doch sinnfreie Spaßvideos gehen viral. Die Wirkung von Werbung wird gemessen wie nie zuvor. Aber das führt zu gleichförmigen Kampagnen. Für gute Strategien braucht es Weitsicht. Allerdings fordern die sozialen Medien permanent schnelle Reaktionen. Über Marketing in einer Welt der Widersprüche.





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• Daniel Craig tanzt. Er tanzt auf einer Brücke in Paris. Er tanzt auf der Straße. Er tanzt aus dem Rolls-Royce in die Lobby eines Luxushotels und über das Wasser eines beleuchteten Pools. Er trägt Designer-Lederjacke und schweren Silberschmuck. Er zieht eine Flasche Wodka aus der luxuriösen Minibar und sagt: „Finally!“

Cut: Der Regisseur Taika Waititi erscheint im Bild, er ruft seinem Star zu: „Just be yourself!“ Craig grinst in Nahaufnahme in die Kamera. Zwischen seinen Zähnen blitzen edelsteinbesetzte „Grillz“, aufsteckbarer Zahnschmuck, in Form seiner Initialen.

Die Botschaft dieser perfekt ausgeleuchteten zwei Minuten, für die der Choreograf von Beyoncé engagiert wurde und die Superstars Rita Ora und Giggs die Musik schrieben? James Bond muss heute nicht die Welt retten. Er hat keine Mission, sondern Spaß. Dass nach diesem Spot auf Social Media die Diskussion losgeht, ob man heute noch so unkritisch Alkoholkonsum abfeiern darf? Geschenkt. Es ist ihm egal, was die Leute von ihm halten.

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