Was wäre, wenn … das Internet großflächig ausfiele?

Ein Szenario.





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• In Sierra Leone und fünf weiteren Ländern an der westafrikanischen Küste fällt im April 2018 das Internet aus. Flächendeckend und mancherorts für ganze zwei Tage. Als Ursache stellt sich später ein defektes Unterseekabel heraus, das die Region mit dem weltweiten Datennetz verbindet. Da in Sierra Leone gerade Wahlen stattfinden, als das Netz kollabiert, kursiert der Verdacht von Sabotage zur Wahlbeeinflussung. Bewiesen wird das nie.

Was aber wäre, wenn es hierzulande zu einem Totalausfall des Internets käme?

Im Gegensatz zu westafrikanischen Ländern müssten in Deutschland zehn Seekabel und zusätzlich die Hauptleitungen ausfallen, welche die Versorgung über den Landweg sicherstellen. „Das ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender vom Verband der Internetwirtschaft in Köln. Aber: „Große Teile dieser Infrastruktur wurden in Friedenszeiten gebaut. Also vornehmlich gegen Verschleiß und Naturgewalten geschützt und nicht gegen gezielte Sabotage.“ Das aus der Ära des Kalten Krieges stammende dezentrale Konzept des Internets erlaubt es den Daten beim Ausfall einzelner Knotenpunkte zwar, andere Wege durch das Netz zu nehmen, um ans Ziel zu gelangen. Wenn jedoch zu viele wichtige Knotenpunkte ausfielen, würde das irgendwann nicht mehr funktionieren.

Die Folgen? Als Erstes wäre die Kommunikation betroffen. Nicht nur, dass E-Mails, Messenger-Nachrichten und Videokonferenzen nicht mehr funktionierten – das Mobilfunknetz wäre ebenfalls schnell überlastet. Denn auch die Daten des mobilen Internets müssen irgendwann durch besagte Knotenpunkte. „Wir würden mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Ausfall sämtlicher privater, geschäftlicher und weit- gehend auch behördlicher Kommunikation erleben“, sagt Süme. „So etwas erzeugt Unsicherheit und wirkt sich auf das Verhalten der Menschen aus, einige könnten in Panik geraten.“

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