Modul auf Modul
Bisher wurde minderwertiges Holz verbrannt. Ein Stuttgarter Start-up macht daraus jetzt tragende Wände.
• Bauen mit Holz ist beliebt. Der nachwachsende Rohstoff speichert das Klimagas CO2 so lange, bis er verrottet oder verbrannt wird. Als Bauholz wird aber in der Regel nur qualitativ hochwertiges Material verwendet, das entsprechend begehrt und teuer ist. Ein Großteil des verfügbaren Holzes ist allerdings oft von Insekten befallenes Kalamitäts- oder Schwachholz mit einem Stammdurchmesser von weniger als 20 Zentimetern. Für tragende Wände sind solche Hölzer unbrauchbar. Zumindest bisher.
Das Stuttgarter Unternehmen Triqbriq zeigt, dass Schadholz nicht unbedingt in die Verbrennung muss. Die Firma produziert Module, die an große Holzklötze erinnern. Gereiht und gestapelt werden sie zu massiven, statisch tragenden Mauerwerken. Statt Steinen oder Ziegeln werden Holzmodule gesetzt, die dank Verzapfung exakt aufeinanderpassen. Lange Dübel aus Buchenholz verbinden die Module. Die Dübel werden weder verleimt noch verschraubt und lassen sich wieder entfernen. Damit ist die Wand komplett wiederverwendbar. Kreislaufbauen nennt sich das. „Für diese dreiaxiale Verbindung schwacher Kanthölzer halten wir die weltweiten Patente“, erläutert Lewin Fricke im Fachjargon. Er leitet die Öffentlichkeitsarbeit bei Triqbriq. Die Firma bietet die Module in drei Größen an, inklusive solche für die Überbrückung von Fenster- oder Türstürzen. Auch Sondermaße sind dank digitalisierter Fertigung möglich.