Künstliche Intelligenz in der Medizin

Daten können die medizinische Versorgung verbessern – wenn man richtig mit ihnen umgeht.





• In der Medizin werden immer mehr Daten erhoben: Labore analysieren Blutwerte, Ärzte machen MRT-Bilder, Krankenkassen interessieren sich für die sportlichen Aktivitäten ihrer Mitglieder, Krankenhäuser dokumentieren Abläufe, und die Wissenschaft will herausfinden, wie Krankheiten früh zu erkennen sind und welche Therapien zu welchen Ergebnissen führen. Um die gigantischen Mengen an Informationen auszuwerten, braucht es smarte Technik.

Künstliche Intelligenz werde Ärzte bei Diagnose und Therapie unterstützen, schrieb denn auch die Bundesärztekammer 2021 in einem Thesenpapier. Und sagte voraus: „Perspektivisch wird für einen behandelnden Arzt ggf. der Verzicht auf Unterstützung durch KI einen Verstoß gegen die ärztliche Sorgfaltspflicht bedeuten.“ Neue Forschungsinstitute widmen sich dem Thema, ganze Universitätskliniken haben sich der Digitalisierung verschrieben. Zum Beispiel das Uniklinikum Essen, wo am 2019 gegründeten Institute for Artificial Intelligence in Medicine acht Forschungsgruppen den Möglichkeiten von KI nachgehen. Auch das Bundesministerium für Gesundheit ist aktiv geworden und hat einen Forschungsschwerpunkt „Digitale Innovationen“ mit insgesamt 22 Einzelprojekten ins Leben gerufen.

Künstliche Intelligenz soll die Analyse von Röntgenaufnahmen beschleunigen und verbessern, lästige Dokumentationen übernehmen, kritische Zustände von Patientinnen und Patienten vorhersagen, ihre Versorgung kontrollieren und sogar mit ihnen sprechen. Erstaunlich ist, dass die KI hingegen in der Pharmaindustrie bislang kaum eine Rolle spielt. Ob die Technik neue Arzneien effektiver, schneller und günstiger entwickeln kann, ist trotz interessanter Ansätze noch völlig offen.

Der Einsatz von KI wirft auch neue Fragen auf: Was geschieht mit den Patientendaten, mit denen man sie füttert? Und wie zuverlässig ist KI wirklich?

B1 09-23 medizin und ki 02
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