Mit Killern leben lernen

• Waffen, Waffen, Waffen. Ich habe noch nie so viele Waffen gesehen wie hier in San Salvador, der Hauptstadt El Salvadors, alle paar Meter stehen Sicherheitsmänner mit Pumpguns. An Kreuzungen, vor Supermärkten und Autowerkstätten.
Ich steige in den Bus, für ein paar Tage möchte ich an den Pazifik, zwänge mich an zwei bewaffneten Soldaten vorbei und sehe einen Radpanzer am Straßenrand. Im Hostel angekommen, lege ich mich in die Hängematte, um eine Papaya zu löffeln. Neben dem Pool liegt ein Gewehr. Erst ignoriere ich es. Doch nach ein paar Minuten macht mich der Anblick nervös. Ich frage Dan, den Besitzer des Hostels, ob er bitte seine Waffe wegräumen könne. „Kein Problem“, sagt er. Das sei auch nur eine Sportwaffe. Zum Üben. „Die echten hole ich erst raus, wenn die bösen Jungs kommen.“ Dan blinzelt mich fragend an, als sollte ich jetzt irgendwie schockiert reagieren. Aber solche markigen Sprüche überraschen mich nicht mehr.
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Er ist Teil unserer Ausgabe Keine Panik!
