Einsame Spitze?
Chef zu sein gilt vielen heute nicht mehr als das große Los. Drei Führungskräfte berichten, wie sie mit immer neuen Herausforderungen umgehen.
Karriere, die,
erfolgreicher Aufstieg im Beruf
• So lautet die Definition im Duden. Auch heute verbinden viele Menschen Erfolg noch mit der Vorstellung, über anderen zu stehen. Das sah man den Aufgestiegenen bislang auch an – schicke Anzüge, teure Dienstwagen und das Büro mit dem besten Ausblick.
Doch solche Insignien der Macht haben weithin ausgedient, und der Chefsessel hat deutlich an Attraktivität eingebüßt. Die Beschäftigten haben durch den Fachkräftemangel an Macht gewonnen und fordern mehr Zugeständnisse ein. Weltweit mehren sich die Krisen, von Unternehmen werden höhere Umwelt- und Sozialstandards gefordert. Und überhaupt: Was ist eine Leitungsposition in Zeiten flacher Hierarchien eigentlich noch wert?
Eine Umfrage des Future Forum aus dem Jahr 2022 unter Führungskräften in Deutschland und fünf weiteren Ländern zeigt, dass die gestiegenen Ansprüche ihnen zu schaffen machen. Ihre Work-Life-Balance hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent verschlechtert, die Gesamtzufriedenheit ist um 15 Prozent zurückgegangen, und arbeitsbedingter Stress und Angst sind um 40 Prozent gestiegen.
Hier geben drei Führungskräfte selbst Auskunft.
Maximilian Tönnies, 33,
ist geschäftsführender Gesellschafter von Tönnies, dem größten Fleischverarbeiter in Deutschland. Der Betriebs- wirt ist seit 2014 in der Geschäftsführung der Zur Mühlen Gruppe, die Teil der Tönnies Holding ist. In den kommenden Jahren soll er die Nachfolge seines Vaters Clemens Tönnies antreten.
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