Prototyp – Idee sucht Geld

Die Raumfahrt wird elektrisch

Das Ziel ist der Mars. Konventionelle Antriebe sind für solch einen langen Flug ungeeignet. In Stuttgart und Köln arbeitet man daher an einer Alternative.





• Raketen benötigen einen gehörigen Schub, um die Erdanziehung zu überwinden oder im All ihre Richtung zu ändern. Erzeugt wird dieser meist mit einem chemischen Antrieb, bei dem zum Beispiel Wasserstoff und Sauerstoff verbrannt und als Stützmasse – die für den notwendigen Rückstoß sorgt – mit 40.000 Kilometer pro Stunde ausgestoßen werden. Für längere Flüge, zum Beispiel zum Mars, bräuchte man allerdings einen absurd großen Tank.

Daher wird seit mehr als 60 Jahren an elektrischen Raketenantrieben geforscht. Auch diese benötigen Stützmasse, zum Beispiel ionisiertes Gas, welches durch Magnetspulen beschleunigt und aus dem Triebwerk geschleudert wird. Solche magnetoplasmadynamischen Antriebe sind sehr energieeffizient und gut geeignet für lange Raumfahrten, etwa von Sonden. Sie haben aber auch Nachteile: Sie benötigen viel Strom und eine Kühlung für die Spulen. Als Stützmasse wird oft Xenon verwendet – ein seltenes und teures Edelgas. Für einen Flug zum Mars bräuchte man etwa die weltweite Jahresproduktion.

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