Wirtschaftsgeschichte

Wilde Welt

Soll man das Neue begrüßen, oder muss man es ausrupfen? Und lässt sich jeder Veränderung etwas Gutes abgewinnen? Verzwickte Fragen, wenn es um invasive Tier- und Pflanzenarten geht.





• Die Zebramuschel konnte nichts dafür: In den Achtzigerjahren bereitete sich im Schwarzen Meer ein Schiff auf die Reise nach Amerika vor. Da es wenig Ladung an Bord hatte, nahm es Ballastwasser auf – und damit auch Larven der Muschel, die aus dem Kaspischen Meer stammt und sich damals schon in Europa ausgebreitet hatte. Nun ging es über den Atlantik nach Kanada und über Binnengewässer bis zu den Großen Seen. Dort ließ das Schiff sein Ballastwasser ab, samt der kleinen Gäste. So in etwa lässt sich der Tathergang rekonstruieren.

Die Zebramuschel musste nun zusehen, wie sie in der Fremde zurechtkam – und das gelang ihr ziemlich gut. Sie breitete sich rasend schnell aus: 1986 wurde sie im Eriesee entdeckt, bald darauf auch in den anderen Großen Seen. Innerhalb von zehn Jahren brachte sie es weit, unter anderem bis zum Mississippi. Wo sie auch hinkam, verdrängte sie heimische Arten und zog den Zorn der US-amerikanischen Naturschützer auf sich.

Sie haben bereits ein brand eins Konto? Melden Sie sich hier an.

Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Wendepunkte

Über Zeiten des Umbruchs
Zum Weiterlesen wählen Sie eine dieser Optionen

brand eins 07/2022 (Digital)

6,30 € / einmalig
Sicher bezahlen mit
Weitere Abos, Schüler- & Studentenrabatte