„Lächeln, Sie sind auf Picturephone!“
Dass sich eine frühe Form der Videotelefonie nicht durchsetzte, lag auch an der Sorge, aus Versehen mit Lockenwicklern gesehen zu werden – oder nackt.
• Die Menschen sollten einander näherkommen: Geschäftsleute ihren Kunden, Großeltern ihren Enkeln, Hausfrauen ihren viel arbeitenden Ehemännern. Das Picturephone sollte echte Begegnungen nahezu perfekt simulieren. Mehr Nähe, mehr Intimität dank Videotelefonie, darauf zielte die Werbung ab. Und genau das war ein Problem.
1964 präsentierte das US-amerikanische Unternehmen AT&T das Picturephone bei der New York World’s Fair als eine Revolution der Kommunikatonstechnik. In den Bell Labs, der Forschungsabteilung des Unternehmens, hatten Entwickler rund 15 Jahre lang daran gearbeitet, was geschätzt 500 Millionen Dollar kostete. Das Ergebnis war ein Kabeltelefon mit angeschlossenem Monitor. Bild und Ton wurden über Telefonleitungen übertragen. Direkt über dem Bildschirm war eine Kamera angebracht, sodass die Gesprächspartner einander ansehen konnten.