Alles so teuer heute?

Dass das nur bedingt stimmt, lehrt der Blick in die Vergangenheit.





Kaffee: Was aus einem Luxusprodukt wurde

Eine Tasse Kaffee gehört für die meisten Deutschen zu einem gelungenen Morgen, bei vielen folgt im Laufe des Tages noch mindestens eine zweite oder dritte Tasse. Das könnte in Zukunft merklich teurer werden. Zuerst erhöhte die Hamburger Rösterei Tchibo im Februar die Preise, der Klassiker „Feine Milde“ kostet jetzt 6,99 statt 5,69 Euro pro Pfund. Zahlreiche Hersteller, etwa Melitta und Dallmayr, zogen nach. Denn der Preis für Rohkaffee war im vergangenen Jahr immer weiter gestiegen. Mitte Februar 2022 kostete er mit mehr als 2,42 Euro pro 500 Gramm doppelt so viel wie im Vorjahresmonat.

Preisschwankungen sind bei Kaffee nicht ungewöhnlich. Der Grund sind in der Regel Missernten. 1975 zum Beispiel verursachte Frost in Brasilien hohe Ernteausfälle, worauf der Preis in Westdeutschland in den zwei darauffolgenden Jahren auf umgerechnet fast sieben Euro für ein Pfund gemahlenen Kaffee stieg. In der DDR kam es wegen der schlechten Ernte ein Jahr später sogar zur sogenannten Kaffeekrise: Es gab nur noch Muckefuck – Mischkaffee, der zur Hälfte aus Surrogaten und minderwertigem Kaffee bestand. Dies führte zu Bürger-Protesten.

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