Mein Fisch, dein Fisch
In den sogenannten Kabeljaukriegen rangen Island und das Vereinigte Königreich darum, wer in welchen Seegebieten fischen darf. Das Beispiel zeigt, wie schwer sich Nationen damit tun, Gemeingüter nachhaltig zu nutzen.
• Wenn einem die heutigen Streitereien um Fangquoten aggressiv erscheinen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit der Fischereipolitik: Im Mai 1973 drangen britische Trawler in Gebiete ein, die Island für sich beanspruchte. Um diese zu vertreiben, setzten die Isländer Geräte ein, die sie eigens zu diesem Zweck entwickelt hatten: Netzabschneider, die ähnlich geformt sind wie Anker, aber scharfe Arme haben. Damit schnitten sie mehrmals britischen Trawlern die Netze ab, die diese hinter sich herzogen.
Die Briten schickten daraufhin Kriegsschiffe der Royal Navy in die nordischen Gewässer, um ihre Fischer zu schützen. Am 26. Mai forderte die isländische Küstenwache einen Trawler auf, die umstrittene Zone zu verlassen. Als die Fischer sich weigerten, schoss die Küstenwache und verfolgte das angeschlagene Schiff, bis britische Kriegsschiffe der Besatzung zu Hilfe kamen.
Zwischen den Fünfziger- und den Siebzigerjahren kam es dreimal zu Konflikten zwischen Island und dem Vereinigten Königreich. In diesen sogenannten Kabeljaukriegen bekämpften die Nationen einander auf See.
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