Fledermäuse

Die Mehrheit der Tiere ist nachtaktiv. Und wir können einiges von ihnen lernen.





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• Neulich nach Mitternacht im Stadtzentrum von München. Die Straßen sind leer, die Bürohäuser dunkel, die U-Bahnen im Depot. Nur noch alle 60 Minuten fährt ein Bus. Menschen sind nicht zu sehen. Aber an den Müllcontainern raschelt es: Ratten. Insekten schwirren um die Laternen, ein paar Fledermäuse sind auf der Jagd. Durch die Hinterhöfe schleichen Katzen und Kater. Und in den Vororten? Da randalieren Igel und Waschbären auf der Suche nach Futter. Gelegentlich mischt sich ein Fuchs unter all jene, die sich für Essensreste interessieren. Während die meisten Menschen schlafen, tobt in der Tierwelt das pralle Leben.

Mehr als 60 Prozent aller Tiere sind nachtaktiv, nur der Mensch, seine domestizierten Nutztiere sowie die meisten Vögel schlafen nachts – nicht ahnend, was sie verpassen. Die Natur ist auf Effektivität getrimmt, deshalb suchen sich Tiere nicht nur räumliche Nischen, sondern auch zeitliche. Wenn allein in München und Berlin bis zu 21 Millionen Quadratmeter Bürofläche nach Einbruch der Dunkelheit leer stehen, ist es draußen so voll wie nie.

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