Tesla

Der Aktienkurs von Tesla hat seit dem Börsengang im Juni 2010 um mehr als 20 000 Prozent zugelegt – obwohl die Firma die längste Zeit keinen Cent verdient hat. Die erstaunliche Geschichte einer Marke, deren Gesicht bislang jede schlechte Nachricht überstrahlen konnte.





• Mögen auch andere Unternehmenslenker egozentrisch sein und sich von ihren Anhängern feiern lassen: Elon Musk toppt sie alle. Der Tesla-Chef schert sich wenig um Konventionen, hat mehr Follower als die meisten Popstars – und ist ganz allein in der Lage, Teslas Aktienkurs in die Höhe zu treiben oder abstürzen zu lassen. Fans und Investoren verzeihen ihm fast alles, weil er ihnen das Gefühl gibt, an etwas Großem teilzuhaben. Eine unvollständige Chronik darüber, wie die Masche des Exzentrikers funktioniert.

Mit einem dunkelblauen Tesla Roadster fährt Elon Musk am 29. Juni, dem Tag des Börsengangs, auf dem New Yorker Times Square vor. Der elektrische Sportwagen – größtenteils produziert vom Autohersteller Lotus – ist das erste Modell, das Tesla auf den Markt gebracht hat. George Clooney, Arnold Schwarzenegger, der Google-Gründer Larry Page – sie alle fahren einen. Insgesamt hat Musk bisher jedoch lediglich 1061 Stück verkauft. Keines der vergangenen Quartale hat Tesla mit Gewinn abgeschlossen, stattdessen seit der Gründung im Jahr 2003 mehr als 300 Millionen Dollar an Verlusten angehäuft. Nun soll der Börsengang für frisches Kapital sorgen. Ein Blick in die Zahlen müsste eigentlich vom Aktienkauf abhalten. Doch an der Börse werden vor allem Erwartungen gehandelt – und die liefert Musk. Der Unternehmer, der mit dem Verkauf von Paypal reich geworden ist, inszeniert sich als Pionier einer E-Auto-Revolution. Innerhalb weniger Stunden steigt der Kurs von 17 auf 24 Dollar. Als am Ende des Börsentages die Glocke ertönt, hat Tesla 226 Millionen Dollar eingenommen. Elon Musk reißt die Hände zum Jubel in die Höhe.

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