Tagesschau

Die ARD expandiert mit der »Tagesschau« auf Social Media. Wie gelingt ein solcher Marken-Stretch?





• Wie stark die Markenbindung an die »Tagesschau« noch immer ist, wurde im vergangenen November deutlich. Der Beginn der 20-Uhr-Sendung verzögerte sich wegen technischer Probleme um 44 Sekunden. Die Folge: große öffentliche Aufregung, eine Erklärung und Entschuldigung der Redaktion.

Dass 44 Sekunden Verzögerung für Wirbel sorgen, bedeutet: Das Vertrauen darauf, dass die ARD pünktlich um 20 Uhr die Welt erklärt, ist zumindest bei den durchschnittlich zwölf Millionen Gebührenzahlerinnen und -zahlern, die jeden Abend einschalten, ungebrochen. Wenn die Welt morgen untergehen sollte – die »Tagesschau« wird es melden, und zwar unaufgeregt und zuverlässig.

„Eine unserer Studien zur Mediennutzung zeigt, dass für viele unserer Zuschauerinnen und Zuschauer ein Ereignis erst durch die Meldung in der »Tagesschau« zur relevanten Nachricht wird“, sagt Marcus Bornheim, seit 2019 Leiter der »Tagesschau«-Redaktion. Seine Sendung steht wie kaum eine andere für den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag der „Grundversorgung“ mit Information: auf Sendung seit 1952.

Leider sind auch die Zuschauer der »Tagesschau« nicht mehr ganz jung. Ihr Durchschnittsalter liegt laut einer aktuellen GfK-Studie bei 62 Jahren, nur ein Fünftel von ihnen ist jünger als 50. Würde die »Tagesschau« einfach weitermachen wie gewohnt, wäre sie bald ein Nischenprogramm für Rentner. Die naheliegende Antwort: Sie muss junge Leute da erreichen, wo sie sind. Am Smartphone. Seit 2019 ist die »Tagesschau« auf Tiktok und erreicht dort als größte Gruppe die 13- bis 17-Jährigen. Auf Instagram kommt gut ein Drittel der Klicks von 18- bis 24-Jährigen. Knapp ein weiteres Drittel sind die 25- bis 34-Jährigen.

Also: Verjüngung gelungen? Und falls ja: um welchen Preis?

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