Dr. Ausbüttel

Dr. Ausbüttel stellt Wundauflagen her – Produkte, über die niemand, der sie verwendet, gern redet. Wie macht man dafür Werbung?





• Ein Streifzug durch die Fotogalerie mit den Anwendungen der Produkte von Dr. Ausbüttel ist nichts für Zartbesaitete. Den meisten wird vermutlich schon beim ersten Hinschauen schlecht. Zu sehen sind ein Unterschenkel, das Gewebe bis auf den Knochen weggefault, ein vereiterter Abszess an einem großen Zeh, ein Druckgeschwür am Gesäß. Wunden der schlimmsten Kategorie, die mithilfe der Produkte der Firma geschlossen wurden.

Für einen Hersteller von Wundauflagen wie das in Dortmund beheimatete Familienunternehmen ist das Marketing eine undankbare Aufgabe. Wie will man mit den Vorzügen der Produkte werben, wenn sie im Kern darin bestehen, bis zu 400 Milliliter Wundflüssigkeit, Blut und Eiter aufzunehmen? Exsudataufnahmevermögen heißt das im Fachjargon. Niemand begibt sich freiwillig auf diese Customer Journey; niemand, der Wundauflagen verwenden muss, spricht gern darüber. Viele Menschen mit chronischen Wunden trauen sich nicht unter Leute, weil die Stellen nässen und unangenehm riechen. Manche Patienten quälen sich Jahrzehnte mit einer solchen Wunde. Stephan Kohorst, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, umreißt das Marketing-Dilemma mit einem Satz: „Das Thema chronische Wunden ist eindeutig schambesetzt.“

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