Duisport

Der Duisburger Hafen sollte zur zentralen Drehscheibe für den Schienentransport zwischen Europa und China werden. Doch die Züge fahren durch Russland – und damit durch unsicheres Territorium. Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen.




• „Nix ist mehr im Plan!“ So fasst Kevin Gründer die Lage am Duisburger Hafen zusammen. Der 43-Jährige leitet seit Sommer 2020 die Duisport Agency GmbH, den Logistikdienstleister des weltweit größten Binnenhafens. Wirklich glatt lief es in dieser Zeit nie: Denn auf einmal blieben die Container aus, die sonst täglich per Schiff aus China über die Nordseehäfen und den Rhein kamen. Wegen der Corona-Lockdowns in vielen chinesischen Häfen stauten sich die Waren entlang der gesamten Schiffsroute.

Kein Problem, dachte man in Duisburg. Denn die Stadt hat noch einen Trumpf: Sie ist der europäische Endpunkt der sogenannten Eisernen Seidenstraße. Diese ist mit gut 11 000 Kilometern eine der längsten Güterzugstrecken der Welt. Seit 2011 verbindet sie die im Südwesten Chinas gelegene Stadt Chongqing und deren Binnenhafen am Fluss Yangtse auf direktem Weg mit dem am Rhein gelegenen Hafen im Ruhrgebiet. In Chongqing kommen Waren aus dem ganzen Land an und werden in Containern auf Züge verladen. Nach etwa zwölf Tagen erreichen die Züge Duisburg, und die Waren werden weiterverteilt: per Schiff über den Rhein, über Güterzüge und Lastwagen.

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