Quantencomputer

Quantencomputer könnten die nächste technische Revolution einleiten. Für ihre Entwicklung geben viele Länder weltweit hohe Summen aus – und Deutschland hat in diesem Rennen gar keine so schlechten Chancen.



Versprechen eine goldene Zukunft: Quantencomputer


• Mit Magie geht vieles einfacher. Das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe, als er 1797 die Ballade vom Zauberlehrling schrieb. In dieser ist der Protagonist zu faul, um selbst Wasser zu schleppen, weswegen er den hauseigenen Besen beschwört, damit dieser die Aufgabe für ihn übernimmt. Der macht seinen Job dann so gut, dass die Wasserzufuhr gar nicht mehr stoppt, deutlich effizienter, als es der Zauberlehrling selbst hätte tun können. Am Ende muss dann der alte Hexenmeister das übermotivierte Haushaltsgerät bremsen, um eine Überschwemmung zu verhindern.

In der Informationstechnik ist der magische Besen aktuell die Quantenmechanik. Bereits vor knapp hundert Jahren entwickelten naturwissenschaftliche Größen wie Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Wolfgang Pauli die Theorie, die heute Basis für den Quantencomputer ist, eine neue Kategorie Superrechner, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Dank ihnen könnte Fantastisches möglich werden: Kommunikationsübertragung ohne Verzögerung, Big-Data-Analysen in wenigen Sekunden, ein neues Quanteninternet. Die Erfindung würde aus einem einfachen Haushaltsbesen einen magischen machen – mindestens.

Weltweit pumpen Staaten und Konzerne Milliarden in die Erforschung dieser Technik. Die USA und China legen riesige Förderprogramme auf, parallel treiben die dort beheimateten Tech-Riesen die Forschung voran. Der Suchmaschinenkonzern Google stellte bereits 2019 einen Quantencomputer vor, der eine sehr spezielle Aufgabe besser lösen kann als jeder bisherige Rechner. Und IBM präsentierte 2021 einen ersten Quantencomputer, der gleich mehrere Aufgaben parallel bearbeiten kann. Beim heißesten Ding seit dem Internet will jeder dabei sein.

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