Andreas Reckwitz im Interview
„Die Dinge sollen nicht nur schön sein, sondern auch gut“
Ein Gespräch mit dem Kultursoziologen Andreas Reckwitz über den Siegeszug des Designs, Sinnlichkeit und demonstratives Stilbewusstsein.

• Andreas Reckwitz lebt und arbeitet derzeit als Fellow gemeinsam mit anderen ausgewählten Persönlichkeiten im Thomas-Mann-Haus in Pacific Palisades, Los Angeles – und kommt gleich auf die Geschichte des Anwesens zu sprechen. Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann, der 1938 in die USA emigriert war, ließ das Haus Anfang der Vierzigerjahre bauen, nachdem er einige Architekten verschlissen hatte, deren Entwürfe ihm zu modern waren. Im Jahr 2016 kaufte die Bundesregierung das Haus und sanierte es grundlegend. Es wird seitdem als Begegnungsstätte und für Stipendiaten genutzt. „Wer heute das Haus betritt“, sagt Andreas Reckwitz, „hat den Eindruck: Ah, so hat Thomas Mann gelebt. Dabei hätte der sich diesen modernistischen Stil verbeten. Die Bauherren haben durch Neugestaltung der Architektur also auch in gewisser Weise unser Bild von Thomas Mann verändert, es wurde modernisiert.“
Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Design
