„Das Problem ist, dass wir den Feind nicht kennen“

Warum waren die Impfstoffe gegen Covid-19 in Rekordzeit entwickelt? Und wie können wir künftig Virus-Attacken abwehren, bevor sie eine Pandemie auslösen? Ein Gespräch mit der Infektiologin Marylyn Addo.





• Hunderte Forscherteams aus der ganzen Welt machten sich Anfang 2020 an die Arbeit, um Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 zu entwickeln. Ihre Methoden waren unterschiedlich. Von den drei Teams, deren Produkt am schnellsten die Zulassung in der Europäischen Union bekam, hatten zwei (Biontech /Pfizer und Moderna) auf die sogenannte mRNA-Technik gesetzt, das dritte (University of Oxford / AstraZeneca) auf das Vektorprinzip. Bei Letzterem werden für den Menschen harmlose Viren als Transportmittel verwendet: In sie wird Erbmaterial, sogenannte Antigene, des Coronavirus eingebaut. Bei der Impfung dringen diese Viren in menschliche Zellen ein, gaukeln dem Immunsystem eine Infektion vor und lösen so die Produktion von Antikörpern aus.

Bei der mRNA-Technik werden dem Menschen die Antigene nicht direkt zugeführt, sondern ein Botenstoff, der dafür sorgt, dass der Körper diese selbst bildet. Die rufen wie beim Vektorprinzip eine Antwort des Immunsystems hervor.

Marylyn Addo, 51, Professorin am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg, gehörte zu dem internationalen Team, das nach dem Ausbruch von Ebola in Westafrika im Jahr 2014 an einem Impfstoff arbeitete.

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