Mensch_neu

Mensch und Technik rücken immer näher zusammen. Wir können uns Chips implantieren lassen, Gedanken lesbar machen und unsere fünf Sinne um weitere bereichern. In seiner Foto-Arbeit „HUMAN+“ sucht der Fotograf Thomas Victor nach den Pionieren dieser Bewegung und nach einem neuen Selbstverständnis des Menschen im Zeitalter seiner technischen Erweiterbarkeit.




Besser als jedes Kettenkarussell: Der CableRobot im Tübinger Cyberneum (oben) ist ein weltweit einzigartiger Simulator für die Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung. Die an acht Drahtseilen im Raum aufgespannte Gondel kann ihre Insassen auf abenteuerliche Helikopterflüge mitnehmen oder für Studien zum Gleichgewichtssinn feinste Bewegungen am Rande der menschlichen Wahrnehmungsschwelle simulieren. Die Konstruktion kann selbst komplexe Bewegungsabläufe, wie die bei einer Achterbahnfahrt, realistisch nachahmen.

Immer auf Empfang: Der 37-jährige Künstler Neil Harbisson ist der erste staatlich anerkannte Cyborg Großbritanniens. Eine in seinen Schädel implantierte Antenne erweitert seine Wahrnehmung und übersetzt für ihn Farben in Töne, die durch Vibrationen auf seine Hörknochen übertragen werden.

Menschlicher Seismograf: Die 36-jährige spanische Künstlerin Moon Ribas hat sich Sensoren in die Füße implantieren lassen, die vibrieren, sobald an bestimmten Orten der Welt ein Erdbeben gemessen wird. Sie gilt als erster weiblicher Cyborg der Welt. Zusammen mit Neil Harbisson hat sie die Cyborg Foundation gegründet, die Menschen zur Implantation von Technik ermutigt.

Bewegte Männer: Besucher einer Digital-Messe in Köln erkunden den virtuellen Raum (oben). Martin Mallwitz vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz übt sich mittels Exoskelett in der Teleoperation (unten), die später an Menschen angewendet werden soll.

Kopfsache: Der Hamburger Unternehmer Patrick Kramer (links oben) betreibt einen der größten deutschen Onlineshops für Biohacking. Seine weißen Puschel-Öhrchen geben per Brain-Computer-Interface Aufschluss über seine Stimmung. Wenn Kramer gut drauf ist, richten sich die Öhrchen auf, ist er traurig, knicken sie ein.

Am Institut für Mikrosystemtechnik in Freiburg wird an Hirnimplantaten für Parkinson-Patienten geforscht.

Querschnittgelähmter Sportler, der auf dem Cybathlon in Zürich kraft seines Denkens mit anderen um die Wette fährt.

Nur scheinbar öde: Am Fraunhofer Institut in Nürnberg wird das Holodeck 4.0 entwickelt, das für Bewegungsfreiheit im virtuellen Raum sorgen soll. Die kleinste Kopfbewegung wird vom System registriert, die virtuelle Welt sofort daran angepasst. Zudem sagt das Holodeck die wahrscheinlich nächste Bewegung des Nutzers voraus, was die Anwendung schneller und präziser macht. So entstehen lokal begehbare virtuelle Welten.

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