Lasst ab vom Ablasshandel!

Fragen an … Stephan A. Jansen



Wer für zu viele Emissionen sorgt, soll das zumindest kompensieren. Ist das eine gute Idee?

Nicht alle Treibhausgas-Emissionen lassen sich bereits vermeiden. Durch CO2-Kompensation wollen zahlreiche Dienstleister dieses Manko ausgleichen. Die Idee ist einfach und scheinbar auch gut berechenbar: Wer kompensiert, finanziert Klimaschutzprojekte, die dann anderswo ebensoviel CO2 einsparen, wie er gerade produziert hat. Es ist also wie einst in der Kirche. Doch ist Ablasshandel besser als Sünden-Vermeidung?

Wie kam es im Umweltschutz überhaupt dazu?

Der Ursprungsgedanke wurde in das Kyoto-Protokoll von 1997 aufgenommen – also vor knapp 25 Jahren. Die C2-Kompensation war als Pflicht-Maßnahme für Staaten gedacht – inzwischen ist ein riesiger Markt für freiwillige Kompensation entstanden, zunächst in den Sektoren Tourismus und Mobilität. Allein in Deutschland bieten rund zwei Dutzend Organisationen die CO2-Kompensationen an.

Wie konnte das Prinzip so erfolgreich werden?

Das liegt vor allem an drei Faktoren:

1. Druck von der Straße: Die internationale Klimaschutzbewegung und die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Firmen fordern vehement ein, dass es Geld kosten muss, wenn sich ein Unternehmen nicht klimafreundlich verhält.

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