Mikroökonomie

Eine Pizzabäckerin in Kirgisistan

Die 27-jährige Zhanarkul Dokturbekova wohnt in Kotschkor, einem Dorf in den kirgisischen Bergen. Nach dem Studium im Fach Internationale Beziehungen in der Hauptstadt Bischkek kehrte sie in ihren Heimatort zurück, um dort eine Marktlücke zu schließen: Sie eröffnete eine Pizzeria.





Die Pizzen werden unter Verwendung lokaler Zutaten gebacken. Belegt sind sie mit einem von kirgisischen Nomaden hergestellten Käse. Im Dorf kennt Dokturbekova jeder: Örtliche Medien porträtierten sie als mutige Frau, die sich für ihre Heimat entschied und ein Zeichen gegen die Landflucht setzte.

Verdienst, Grundkosten, Altersvorsorge

Zhanarkul Dokturbekova bleibt ein monatliches Nettoeinkommen von 90 Euro nach Abzug aller Betriebsausgaben. Diese belaufen sich auf insgesamt 1660 Euro, der Großteil entfällt auf Lebensmittel und Getränke (950 Euro). Weitere größere Posten sind die Löhne für ihre drei Angestellten (240 Euro), Miete (132 Euro für 64 Quadratmeter), Steuern (110 Euro), Strom und Wasser (65 Euro) sowie Marketing (30 Euro) und Transportkosten (25 Euro). Die Hälfte ihres Monatseinkommens gibt Dokturbekova für Essen aus. Sie zahlt 11 Euro für die Sozialversicherung, eine Krankenversicherung hat sie nicht. Sie wohnt bei ihren Eltern und muss keine Miete entrichten. Ihre monatlichen Fahrtkosten betragen 10 Euro, für Internet und Telefon zahlt sie 5 Euro.

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